Duisburg Brückenbauer zu Mitmenschen

Duisburg · Der Stadtteilladen Ursulastraße bietet mit seinen Sprach-, Fortbildungs- und Freizeitangeboten Migranten Chancen zur Integration und zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Seit 15 Jahren gibt es das Angebot.

 Perlendesignerin und Kursleiterin Suna Aksu (l.) mit Ipek Gedik, Leiterin des Stadtteilladens Ursulastraße.

Perlendesignerin und Kursleiterin Suna Aksu (l.) mit Ipek Gedik, Leiterin des Stadtteilladens Ursulastraße.

Foto: privat

Rheinhausen Die Erdgeschosswohnung an der Ursulastraße 21 ist gemütlich eingerichtet, neben einer Küche und einem Esszimmer lädt ein Wohnzimmer zum Verweilen und Erzählen ein. "Wenn Räumlichkeiten wohnlich sind, fällt es vielen leichter, über ihr Anliegen zu sprechen", sagt Ipek Gedik, die Leiterin des Stadtteilladens Ursulastraße. Hier erhalten Familien, Eltern, Migranten, Bürger und Jugendliche seit nunmehr 15 Jahren Hilfe bei verschiedensten Angelegenheiten. Alles begann im Jahr 1997, als der Arbeitskreis "Kinder und Jugend Rheinhausen" erkannte, dass Migranten und Familien in Rheinhausen und den umliegenden Bezirken Hilfe bei vielen alltäglichen Aufgaben benötigen.

 Hildegard Niggemann-Ropertz vom Jugendamt Duisburg, Jürgen Voß, stellvertretender Geschäftsführer des Kirchenkreises Moers, Ipek Gedik, Leiterin des Stadtteilladens, und der stellvertretende Jugendamtsleiter Bernd Fastabend (v.l.) schauen aus dem Fenster des Stadtteilladens.

Hildegard Niggemann-Ropertz vom Jugendamt Duisburg, Jürgen Voß, stellvertretender Geschäftsführer des Kirchenkreises Moers, Ipek Gedik, Leiterin des Stadtteilladens, und der stellvertretende Jugendamtsleiter Bernd Fastabend (v.l.) schauen aus dem Fenster des Stadtteilladens.

Foto: Andreas Probst

Kontakte knüpfen

Ermöglicht wird das Angebot durch eine Kooperation zwischen dem Jugendamt Duisburg, der Diakonie und der Stadt Duisburg. Zum Angebot des Stadtteilladens gehört neben einer Hausaufgabenbetreuung und diversen Freizeitangeboten auch die Sprach- und Familienförderung. "Der Dialog ist ein wesentliches Merkmal. Erfahrungsaustausch zwischen Eltern und Kindern ist besonders wichtig, um auf die jeweiligen Bedürfnisse hinzuweisen", so Bernd Fastabend, stellvertretender Jugendamtsleiter.

An der Ursulastraße 21 sieht man sich als Brückenbauer für Familien und Bürger, denen es schwerfällt, selbst Kontakte zu knüpfen, oder die einen Einstieg in das gesellschaftliche Leben und den Beruf suchen. Und diese Arbeit zeigt Erfolge. So nahm etwa Suna Aksu an dem Projekt "Kleider machen Leute" der Diakonie Duisburg-West im Stadtteilladen teil und lernte dort das kreative Arbeiten mit Perlen. "Ich hätte nie gedacht, dass ich so schöne Sachen selber produzieren kann", sagt Aksu, bei der dadurch die Idee reifte, mehr aus diesem Talent zu machen.

Und so nahm sie an dem Programm "Stärken vor Ort" teil und ließ sich zur Schmuckdesignerin weiterbilden. Danach bot sie Anfang dieses Jahres im Stadtteilladen selbst einen Schmuckkursus an. "Die Frauen sind über die kreative Arbeit miteinander ins Gespräch gekommen, haben viel gelacht, aber auch ihre Sorgen geteilt. Jetzt treffen sie sich privat weiter", freut sich Gedik.

In anderen Kursen erfahren Jugendliche, welche Lebensmittel gesund sind, während ihre Eltern lernen, ausgewogen zu kochen. Egal, welchen Kursus die Teilnehmer besuchen, im Mittelpunkt steht immer auch die Kommunikation zwischen den Teilnehmern. Denn nur so könnten Erfahrungen ausgetauscht werden, weiß Gedik.

Deutsch als Grundlage

Damit die Kommunikation besser gelingt, gibt es an der Ursulastraße 21 auch Deutschkurse. Hier lernen Migranten in kleinen Gruppen. "Barrieren beseitigen und den Leuten mehr Zugänge zur Gesellschaft ermöglichen, das ist unser Ziel", sagt Jürgen Voß, stellvertretender Geschäftsführer des Kirchenkreises Moers.

(RP/ac)
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