Duisburg Bürger gegen Einkaufskomplex

Duisburg · Am Donnerstagabend wurden die Rumelner über die Bauvorhaben auf der Fläche des ehemaligen Hallenbades informiert. Die Pläne, dort einen Vollversorger wie Edeka oder Rewe zu errichten, stießen auf Unverständnis.

In der Rumelner Bevölkerung stoßen die Pläne der K+K GmbH, die auf dem Gelände des geschlossenen Hallenbades Rumeln an der Kirchfeldstraße, Ecke Rathausallee ein Nahversorgungszentrum errichten will, auf große Ablehnung. Das wurde bei einer Bürgeranhörung am Donnerstagabend in der Aula des Schulzentrums an der Schulallee deutlich. Etwa 70 Bürger waren gekommen, um ihre persönliche Meinung zum Vorhaben zu äußern.

Auf Kritik stieß gleich zu Beginn die Aussage von Anke Steinbicker vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement, man wolle "die Nahversorgung der Rumelner Bürger stärken und sichern". Auf der Rathausallee, argumentierte eine Bürgerin, gebe es bereits einen großen Lidl- und einen großen Aldi-Markt. Zudem gebe es weitere kleine Supermärkte im Ort.

Gerade um diese kleineren Geschäfte scheinen sich viele Bürger zu sorgen. "Die meisten Leute kaufen doch da ein, wo es besonders groß, schön und günstig ist", sagte Martina Brink aus Rumeln-Kaldenhausen. "Vor allem das kleine Edeka in Kaldenhausen wird sich dann totlaufen. Dann gäbe es in Kaldenhausen gar kein Geschäft mehr, was besonders für die Senioren im Ort eklatant wäre", argumentierte sie.

Architekt Karl Jankowski aus Köln, der das Vorhaben baulich planen will, erklärte, solche Tendenzen seien eben typische Trends der Zeit. "Die Leute wollen einfach keine kleinen Läden mehr", so Jankowski.

Noch mehr Verkehr befürchtet

Viele Bürger, vor allem Anwohner der Kirchfeldstraße, der Rathausallee und der Friedhofallee, fürchten zudem das erhöhte Verkehrs- und Lärmaufkommen, das mit der Umsetzung der Pläne einhergehen würde. "Die Rathausallee ist doch jetzt schon extrem überlastet. Da kommt man als Fußgänger kaum über die Straße", argumentierte der Rumelner Uwe Jäger.

Einige Bürger machten Vorschläge, die besagte Fläche anders zu nutzen: Unter anderem wurden der Wiederaufbau der Turnhalle sowie ein Senioren-Reha-Zentrum als Möglichkeiten genannt.

Ferdi Seidelt, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung Rheinhausen, sagte gestern: "Es waren natürlich nicht alle Rumelner bei der Bürgeranhörung dabei. Aber das, was da gesagt wurde, war doch sehr repräsentativ." Die Rumelner wollten an der Stelle ganz offenbar keinen weiteren Vollversorger. Das werde die Politik bei der Entscheidungsfindung natürlich berücksichtigen. Auch Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst versprach in der Sitzung, dass alle geäußerten Bedenken ernst genommen würden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort