Duisburg Bürgerbüro öffnet bald

Duisburg · Rechtsdezernent Wolfgang Rabe referierte bei der CDU Homberg über die Situation in Hochheide. Die Hochhäuser bieten seiner Ansicht nach gute Zukunftschancen für seniorengerechtes Wohnen. Ratsherr Alois Fischer protestierte: „Sie haben einiges nicht erkannt!“

homberg-hochheide Vom Polizeibericht über die Vorkommnisse der Silvesternacht in Hochheide sei er erschüttert gewesen, merkte Duisburgs Rechtsdezernent Wolfgang Rabe an. Er referierte über die Situation in Hochheide als Gast der Jahreshauptversammlung der CDU Homberg im Gemeindezentrum der Liebfrauenkirche.

Er habe unverzüglich reagiert, so Rabe. Um die aus den Bahnen geratene unhaltbare Situation sofort zu entschärfen, sei der städtische Ordnungsdienst in Homberg massiv verstärkt worden. Vor allem bedankte sich Rabe in Richtung der Polizei, die mit der Anwesenheit starker Kräfte der Bereitschaftspolizei in Hochheide Flagge zeige und damit allen Randalierern deutlich macht, dass es besser sei, unter dem wachen Auge des Gesetzes die Füße still zu halten.

Damit, meint Rabe, sei zumindest die Sicherheit in Hochheide wenn auch mit Druck wieder hergestellt. Daneben kündigte er die Eröffnung eines Bürgerbüros in einem angemieteten Ladenlokal in Hochheide, Moerser Straße 243, in diesem Monat an. Die beiden städtischen Mitarbeiter dort würden die üblichen Funktionen und Aufgaben eines Bürgerbüros übernehmen, gleichzeitig darüber hinaus ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte der Bürger vor Belästigungen und Randale haben. Die Öffnungszeiten sollen den Gegebenheiten angepasst werden. Erweitert werde das Bürgerbüro durch ein Dienstzimmer der Polizei.

„Das sind erste Maßnahmen, die Unsicherheit lösen, aber nicht ausreichen“, betonte Wolfgang Rabe. In einem zweiten Schritt kündigte der Beigeordnete an, verstärkt Kindern im Grundschulalter mit Kinderfreizeiten, Nachhilfeangeboten und Anti-Agressions-Training abzuholen, um sie erst gar nicht in eine Gewaltspirale hineingeraten zu lassen. Das sei bei Jugendlichen bereits im Alten zwischen 11 und 16 Jahren nur noch sehr schwer möglich.

Eine Zukunftschance für Hochheide sieht Rabe vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft in den viel geschmähten „Weißen Riesen“. Reiheneigenheime könnten mit ihren geringen Grundflächen, mehreren Etagen und engen Treppenhäusern fast unmöglich altengerecht hergerichtet werden. Diese Chance bieten nach Rabes Ansicht die Hochhäuser mit ihren potentiell großzügigen Wohnungen und Fahrstühlen.

Diese Darstellung ging Ratsherr Alois Fischer zu weit. „Sie haben einiges nicht erkannt“, warf er dem Rechtsdezernenten lautstark vor. „Eltern melden ihre Kinder schon in Moers zur Schule an“, fügte er vorwurfsvoll hinzu und ergänzte, dass auch das angekündigte Bürgerbüro aus seiner Sicht keine Abhilfe bringe: „Probleme haben wir nach 22 Uhr, wenn jedes Bürgerbüro geschlossen hat.“

(RP)
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