Duisburg CDU: Redner liefen zur Hochform auf

Duisburg · Zum ersten Mal zog die Duisburger CDU mit ihrem Parteitag in die Homberger Glückaufhalle – und erlebte sogleich einen der besten Delegiertentreffen, an die sich die Anwesenden erinnern konnten.

 Als Parteivorsitzender wiedergewählt: Thomas Mahlberg.

Als Parteivorsitzender wiedergewählt: Thomas Mahlberg.

Foto: probst (archiv)

Zum ersten Mal zog die Duisburger CDU mit ihrem Parteitag in die Homberger Glückaufhalle — und erlebte sogleich einen der besten Delegiertentreffen, an die sich die Anwesenden erinnern konnten.

Dies war zum einen der derzeit turbulenten Zeit geschuldet, zum anderen aber auch, weil die Redner des Abends zur Hochform aufliefen. Das begann mit Innenhafenchef Dr. Ralf Oehmke, der in seiner freien Rede hochkonzentriert auf die Inhalte rhetorisch locker schwere (Vertrags- und Verhandlungs-) Kost servierte und glaubhaft erläuterte, warum beim Verkauf der Grundstücke für das Landesarchiv und das Eurogate alles absolut korrekt verlaufen sei.

Das ging weiter mit Parteichef Thomas Mahlberg, der haarklein auseinanderlegte, warum die Bürgerinitiative "Neuanfang für Duisburg" aus seiner Sicht eine üble Mogelpackung ist. Ihr gehe es nicht mehr um die Loveparade und ihre Folgen, sondern als verlängerter Arm von SPD und Linken versuche sie, deren Interessen durchzusetzen. "Da wurden zu Beginn der Unterschriftenaktion die roten SPD-Sonnenschirme weggepackt und durch die bunten vom Balkon ersetzt."

Wer sich aber etwas auskenne in der politischen Landschaft, der habe darunter die Sozialdemokraten erkannt. Inzwischen gebe es in der Partei schon einen Streit, ob man weiter inkognito die Initiative unterstützen soll oder offiziell als SPD.

Und den Bürgern vorzumachen, dass man am Tag nach dem Abwahltermin einen OB-Kandidaten präsentieren werde, "das ist nichts als eine Mogelpackung; es gibt keinen Bewerber". Highlight des Abends war allerdings — wie berichtet — die Rede des Oberbürgermeisters.

Adolf Sauerland sprach erstmals öffentlich über den Schock, den er erlitten hatte, als er die ersten Nachrichten über die Katastrophe erfahren hatte, über die Nächte, in denen er an die Hinterbliebenen der Opfer denken musste und denkt. "Es gibt nichts, was mir so unendlich leid tut." Zugleich sei er aber davon überzeugt, "dass wir in der Verwaltung die Veranstaltung korrekt nach Recht und Gesetz geplant haben."

In der politischen Verantwortung sieht er sich im gleichen Maße wie die 74 weiteren Ratsmitglieder, die die Loveparade gewollt haben. Die persönlichen Worte trafen die Delegierten ins Herz. Sollte vor dem Parteitag auch nur ein Delegierter an Sauerland gezweifelt haben, nach dieser Rede nicht mehr.

Die Marschrichtung für diesen Wahlkampf will die Partei noch festlegen. Doch sie wird wohl dem Wunsch von Parteichef Mahlberg folgen, der dazu aufrufen will, nicht zur Abstimmung zu gehen. Zumindest wurde Mahlberg als Parteivorsitzender mit gutem Ergebnis wiedergewählt.

Von 117 abgegeben gültigen Stimmen entfielen 110 auf ihn. Sieben Delegierte stimmten mit Nein, 27 enthielten sich. An seiner Seite im Parteivorstand werden als seine Stellvertreter sitzen: Ulrike Bergmann (111 Stimmen), Peter Ibe (116) und Volker Mosblech (122).

(RP)
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