Duisburg Der erste Welpe ist verkauft

Duisburg · Am Freitag wurde der erste Rauhaardackelwelpe bei Zoo Zajac verkauft. Das Ehepaar Hietsch nimmt stolz ihr neues Familienmitglied in Empfang. Draußen gehen die Proteste weiter. Etwa 25 PETA-Aktivisten machen Stimmung gegen Zoo Zajac.

Duisburg: Umstrittener Welpenverkauf startet 2012
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Als erstes Zoogeschäft Deutschlands bietet Zoo Zajac in Duisburg seit diesem Freitag Hundewelpen zum Verkauf an. Die monatelangen Proteste verschiedener Tierschutzorganisationen konnten Norbert Zajac nicht von seiner Idee abbringen. Und so wurden die ersten Welpen, nachdem sie eine Woche in Quarantäne verbracht haben, am Freitag dem Publikum präsentiert.

Gebannt stehen die Besucher vor den Kästen, in dem die kleinen süßen Welpen herumtollen. Viele können sich vorstellen, in einem Zoogeschäft einen Hund zu kaufen. "Hier haben die Hunde es besser als bei manchem Züchter", glaubt Markus Baier aus Herne. Auch Kamil Drescher aus Leverkusen findet nichts Verwerfliches an einem Kauf. "Hier werden sie definitiv gut gehalten." Für seinen neuen Hund will er aber noch auf den richtigen Wurf warten.

Ehepaar Hietsch sind die stolzen Besitzer des ersten verkauften Hundewelpens im Zoogeschäft Zajac. "Wir haben durch einen Artikel von diesem Verkauf erfahren. Schon seit zwei Jahren wünschen wir uns einen Hund." Nachdem sie die Quarantäne-Woche abgewartet haben, konnten sie am Freitag ihr neues Familienmitglied in Empfang nehmen.

Draußen gehen derweil die Proteste weiter. Die Tierschutzorganisation PETA hatte rund 25 Demonstranten zusammengetrommelt. Sie halten Schilder mit einem "Anti-Zoo-Zajac-Emblem" hoch und skandieren: "Tiere fühlen, Tiere leiden." "Die Welpen können in jungem Alter in einem Zoogeschäft nicht richtig sozialisiert werden", glaubt Kerstin Lassen, die in der Menge der Demonstranten steht. "Außerdem gibt es keine Kontrolle der Züchter, ob die Hunde in ein gutes Zuhause kommen." Besonders nett werden die Demonstranten vom Zoogeschäft nicht behandelt. Zwei Tierschützerinnen wurden am Freitag des Geschäftes verwiesen.

Der Verkauf der Welpen läuft nach immer gleichem Schema ab. Nachdem der Käufer sich für ein Tier entschieden hat, wird ein Gespräch über die Lebensumstände des Interessenten geführt. Danach kommt er gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Zoohandlung in einen abgetrennten Raum zur ersten Kontaktaufnahme mit seinem neuen Hund. "Ich wollte sie gar nicht mehr loslassen," erzählt Dominic Hietsch selig von seiner Rauhaardackelhündin. Und bezahlte auch einen stolzen Preis. 899 Euro kostet ein Dackelwelpe. Dominic Hietsch findet den Preis angemessen:" Je teurer der Hund, desto länger überlegt man sich den Kauf."

Genau das glauben die PETA-Aktivisten nicht. Ihre Sorge gilt Mitleidskäufen, die dann schnell wieder im Tierheim landen. "Vielleicht können wir durch das große Medieninteresse mehr Leute auf unser Anliegen aufmerksam machen und vom Kauf abhalten" erklärt Julia Woschhei und hält tapfer ihr Anti-Zajac Schild in den kalten Wind.

(dpa)
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