Duisburg Duisburger trotzen dem Winter

Duisburg · Trotz Rekordtemperaturen, Schnee und Eis bleiben die Bürger anscheinend gelassen. Die Polizei lobt die Autofahrer. Die Stadtwerke steigerten ihren Absatz an Gas und Fernwärme um 40 Prozent. Den Zootieren geht es gut.

Winter im Duisburger Zoo
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Winter im Duisburger Zoo

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Sibirische Zustände hat der Wettergott den Duisburgern in der vergangenen Woche beschert. Trotz der Kälte- und Schneerekorde bewiesen diese aber, dass sie sich anpassen können. So tauschten einige Mitglieder des Wasserski Club Wedau das Wakeboard gegen ein Snowboard, um sich mit der Wasserski-Seilbahn über den gefrorenen See im Strandbad Wedau ziehen zu lassen.

Weil die Autofahrer sich den Witterungsverhältnissen durch besonders umsichtiges und langsames Fahren gut anpassten, blieb auf den Straßen das große Chaos aus. "Der einzig kritische Tag war der Mittwoch", sagte gestern Polizeisprecher Ramon van der Maat. 110 Unfälle registrierte die Polizei an diesem Tag, die meisten von ihnen waren Auffahrunfälle. "Ursache für besonders glatte Flächen waren das Blockieren bremsender und Durchdrehen anfahrender Autoräder. Die entstehende Hitze schmilzt das Eis leicht an und es gefriert sofort wieder", so der Polizeisprecher.

Einsatz rund um die Uhr

Die Mitarbeiter der Straßenreinigung der Wirtschaftsbetriebe waren im Schichtdienst rund um die Uhr mit ihren Streuwagen im Einsatz. Anfang der Woche wurden vor allem die Hauptstraßen mit Feuchtsalz gestreut, inzwischen würden auch Straßen der Dringlichkeitsstufe II und III, also Neben- und Wohnstraßen geräumt, sagte Sprecher Volker Lange. 2000 Tonnen Salz sind bis gestern auf Duisburger Straßen aufgebracht worden. Beschwerden von Bürgern gab es trotzdem. "Einige riefen an, um zu fragen, warum ihre Straße nicht geräumt wurde", sagte Lange und wies darauf hin, dass im Internet eine Liste mit den Straßen, die vom Winterdienst gestreut werden, einsehbar ist (www.wb-duisburg.de).

Klirrende Kälte kann auch zu Wasserrohrbrüchen führen. "Die werden aber wohl erst bei Tauwetter sichtbar", sagte Stadtwerke-Sprecher Helmut Schoofs. Allerdings lägen die Leitungen der Stadtwerke unterhalb der Frostlinie, die Gefahr eines Wasserrohrbruchs in diesen Leitungen sei also nicht allzu hoch. Dass die vergangene Woche keine Winterwoche wie jede andere, ist an den Absatzzahlen für Fernwärme und Gas abzulesen. Rund 40 Prozent mehr als sonst haben die Stadtwerke an ihre Kunden geleitet.

Ein Besuch im Zoo zeigt: Auch die Tiere kommen mit dem außergewöhnlichen Wetter bestens zurecht. Dass Rentier, Eisfuchs, Pinguin und Co. restlos begeistert Schnee und Eis genießen, verwundert natürlich nicht. Aber auch Zebras, Kamele und Nashörner schreckt der Schnee nicht davor ab, ein wenig an die frische Luft zu gehen — wenn auch nur für kurze Zeit. "Ein nasskalter Winter wäre für die Tiere viel unangenehmer", sagte Zoo-Sprecher Frank Chomik.

(RP)
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