Duisburg Ein besonderer Sprachkursus an der Uni

Duisburg · Mitten in einer ganz normalen Chinesischstunde, in einem Unterrichtsraum der Uni Duisburg, sitzen 18 fleißige, junge Menschen und hören ihrem Lehrer aufmerksam zu.

 Während ihre Mitschüler faulenzen, sitzen 18 Schüler an der Uni im Seminarraum und befassen sich mit chinesischer Sprache, Kultur und Küche.

Während ihre Mitschüler faulenzen, sitzen 18 Schüler an der Uni im Seminarraum und befassen sich mit chinesischer Sprache, Kultur und Küche.

Foto: Probst, Andreas

Die Stimmung ist locker und freundschaftlich. Sprach- und Schreibübungen wechseln sich mit einfachen Konversationen und Partnerarbeiten ab. Der Unterricht wird in englischer Sprache abgehalten.

Ganz normal ist diese Unterrichtsstunde vielleicht doch nicht, denn die jungen Menschen sind keine Studenten, sondern Schüler, die an dem Projekt "Summerschool" teilnehmen. Dieses Projekt des Instituts für Ostasienwissenschaften "IN-EAST" richtet sich an Schüler, die kurz vor oder nach ihrem Abitur stehen und sich für den chinesisch-japanischen Sprach- und Kulturraum interessieren. "Wir wollen in den Schülern Interesse für die ostasiatische Region und natürlich für unseren dazu passenden Studiengang wecken", erklärt Prof. Dr. Axel Klein, Organisator und Leiter des Projektes.

Das haben er und seine Mitarbeiter offensichtlich geschafft. Fünf Tage lang durften die 34 Teilnehmer aus ganz Deutschland von früh morgens bis spät abends zusammen ein anspruchsvolles Programm, aber auch unterhaltsame Freizeitaktivitäten genießen. Nach dem morgendlichen Sprachunterricht folgte stets eine Runde Tai-Chi an der frischen Luft, um die müden Schülerhirne zu beleben. Anschließend ging es weiter zu verschiedenen Unterrichtseinheiten, die Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Chinas und Japans thematisierten. Im Verlauf des Nachmittags durften sich die Schüler Eindrücke von aktuellen Studenten des Faches anhören und Teile der chinesischen Kultur ganz praktisch, zum Beispiel beim gemeinsamen Teetrinken, erfahren.

Danach war das Programm jedoch noch lange nicht vorbei. Neben Besuchen im China-Restaurant (bei dem auch exotischere Gerichte serviert wurden), gab es sogar einen Besuch im Stadtwerke Kino des Landschaftspark-Nord. In der dortigen Jugendherberge übernachteten die Schüler, wo sie jedoch nicht zu besonders viel Schlaf kamen, gesteht Dominik Berndt. Der Schüler besucht zurzeit das Don-Bosco Gymnasium in Essen und zeigt sich von dem Projekt Summerschool durchwegs begeistert: "Ich kann mir jetzt durchaus vorstellen, etwas in dieser Richtung zu studieren. Die meisten Vorlesungen waren echt sehr interessant."

Sein Schulkollege Jean-Marie Bryl kann das nur unterstützen. "Meine Erwartungen wurden übertroffen. Das Ganze hat uns allen sehr viel Spaß gemacht", erkennt er an. Großen Anteil daran hatte wohl auch Kang Yongxing, der Chinesisch Lehrer der Jugendlichen. Da es schwer sei, in vier Tagen einen vernünftigen Einblick in seine Heimatsprache zu bekommen, habe er sich nicht auf unnötiges Vokabelpauken, sondern Grundlagen der Kalligraphie und Aussprache konzentriert.

"Die Schüler haben sich wirklich gut geschlagen!", lobt der Chinese, der seit etwa drei Jahren an der Uni Duisburg seine Muttersprache unterrichtet. Auch Prof. Dr. Axel Klein bestätigt, dass die Schüler immer sehr interessiert waren, und freut sich schon einige von ihnen hoffentlich bald als seine Studenten wiedersehen zu dürfen.

(RP)
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