Duisburg Ein Studentenausweis für drei Unis

Duisburg · Die Universitäten von Bochum und Dortmund sowie die Universität Duisburg-Essen haben sich im Jahr 2007 zu einer Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR). Ohne zusätzliche Gebühren können jetzt UAMR-Studierende die Angebote aller drei Unis nutzen.

Einer für alle: ab nächstem Wintersemester wird es nur noch einen einheitlichen Studierendenausweis an den UAMR-Unis, der Ruhr-Uni Bochum (RUB), der TU Dortmund (TU Do) und der Uni Duisburg-Essen (UDE), geben. So wird nicht nur die Identifikation mit der UAMR und dem Bildungsraum Ruhr gestärkt: mit diesem Ausweis wird auch möglich sein, die Bibliotheksdienstleistungen aller drei Universitäten zu nutzen.

Ab April neuer Bibliotheksservice

Damit können UAMR-Studierende ein Buch oder ein anderes Medium aus einer der drei angeschlossenen Uni-Bibliotheken ausleihen und brauchen sich dafür nicht mehr extra registrieren zu lassen - es reicht der eigene UAMR-Ausweis. Bereits ab April ist dies übergangsweise auch schon mit den alten Ausweisen möglich. Darüber hinaus bieten die Bibliotheken demnächst einen UAMR-Schnelllieferdienst an, mit dem Studierende Bücher der jeweils anderen Universitäten bequem bestellen können und innerhalb von 48 Stunden erhalten.

Unter dem Label RuhrCampus³ hat die Allianz einen gemeinsamen Bildungsraum Ruhr geschaffen, in dem vereinfachte Zulassungs- und Anerkennungsregeln gelten. Studierende einer UAMR-Universität können die Lehrveranstaltungen der Partneruniversitäten als Zweithörer besuchen, ohne die sonst dafür üblichen Gebühren zahlen zu müssen. Dadurch eröffnet sich eine Vielfalt an Studienfächern und Spezialisierungsmöglichkeiten, die in Deutschland ihres gleichen sucht.

Rund 10 000 UAMR-Studierende haben bislang an den mehr als 70 hochschulübergreifenden online-Lehrveranstaltungen teilgenommen. Das Konzept basiert auf der Idee des Blended Learning: Traditionelle Präsenzveranstaltungen werden mit E-Learning-Methoden verknüpft. Durch die Online-Phasen entfallen regelmäßige Fahrtzeiten, aber die Vorteile der Präsenzsitzungen werden dennoch genutzt, da Studierende während des gesamten Lernprozesses betreut und unterstützt werden (mehr unter www.ruhrcampusonline.de).

Auch der fortgeschrittene wissenschaftliche Nachwuchs wird an der UAMR gefördert: Das "Science-CareerNet Ruhr" trainiert zum Beispiel Promovierende und Postdoktoranden mit maßgeschneiderten Mentoring- und Coaching-Programmen. Unterstützt wird die UAMR von der Stiftung Mercator, die gemeinsam mit den drei Ruhrgebietsuniversitäten das Mercator Research Center Ruhr, kurz MERCUR, gegründet hat. Gefördert werden insbesondere kooperative Projekte und standortübergreifende UAMR-Professuren. Bislang wurden 60 Projekte im Umfang von fast sieben Millionen Euro gefördert.

Mit knapp 100 000 Studierenden, über 1100 Professoren sowie 14 Sonderforschungsbereichen gehört die UAMR zu den größten Wissenschaftsstandorten Deutschlands. Die internationale Zusammenarbeit der UAMR fördern die Verbindungsbüros in New York, Moskau und Rio de Janeiro/São Paulo.

(RP)
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