Duisburg Eltern sind verunsichert

Duisburg · Zahlreiche Schulen und Kindergärten im Süden und Westen bleiben heute vorsorglich geschlossen. Die Sorge besteht, dass erneut Rauchwolken von Krefeld über das Stadtgebiet ziehen.

So sieht man die Rauchwolke in Duisburg
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Der Krisenstab der Stadt Duisburg hat sich nun doch dazu entschieden, alle Schulen in Mündelheim sowie in Friemersheim, Rumeln-Kaldenhausen und Rheinhausen zu schließen. Auch die Kitas bleiben heute ganztägig geschlossen.

Als Grund dafür nennt die Stadt Duisburg die "massiven Lösch- und Bergungsarbeiten an der Brandstelle in Krefeld", die bereits gestern Nachmittag begonnen haben sowie die Wetterlage, durch die die Rauchwolke über die genannten Stadtteile zieht. In einem Schreiben, das die Schulaufsicht gestern gegen 14 Uhr an alle betroffenen Schulen geschickt hatte, heißt es, dass die Schulen nur vorsorglich geschlossen würden. Die gemessenen Schadstoffwerte lägen weiterhin unter den Grenzwerten, teilte die Stadt am gestrigen Nachmittag ebenfalls mit.

Infos per Telefonkette

Das konnte viele Eltern in den Betroffenen Stadtteilen im Duisburger Westen aber nicht beruhigen. "Viele Eltern, mit denen wir gesprochen haben, sind total verunsichert und wundern sich, dass die Stadt jetzt so eine drastische Maßnahme anordnet, obwohl das Ganze ungefährlich sein soll", berichtete Uwe Schlösser, Leiter des Kindergartens St. Ludger an der Bergheimer Straße in Hochemmerich.

Viele Eltern hätten jetzt Angst, dass doch gesundheitsschädliche Schadstoffe in der Luft seien. Problematisch sei es zudem gewesen, die Eltern so kurzfristig zu informieren: "Viele Kinder wurden schon um zwölf Uhr abgeholt. Da wussten wir noch gar nicht, dass die Einrichtung tagsdrauf nicht öffnen soll", sagte gestern Schlösser. Dieses Problem hatte Martina Seifert, Abteilungsleiterin der Lise-Meitner-Gesamtschule nicht. "Bei uns waren die meisten Schüler um 14 Uhr noch anwesend. Die Übrigen sind per Telefonkette informiert worden." Verunsichert seien die Schüler nicht gewesen.

Schüler gut informiert

"Wir waren von der Stadt sehr gut informiert und haben mit den Kindern bereits im Unterricht über den Sinn und Unsinn von Grenzwerten gesprochen, so dass sie den Schritt der Stadt, die Schulen zu schließen, verstehen konnten", sagte Seifert. Und auch die Eltern der Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Van-Gogh-Straße seien über die Maßnahme nicht verwundert gewesen, sagte Schulleiterin Katrin Langensiepen-Rühl. Allerdings habe die Schule den für Freitag geplanten Spendenlauf aufgrund der unsicheren Situation bereits abgesagt.

So gelassen wie viele Eltern, sind aber nicht alle Bürger im Duisburger Westen. So hofft Petra Bollmann, dass tatsächlich keine gefährlichen Stoffe in der Luft seien. "Wenn doch, ist es jetzt aber eh zu spät", sagt sie. Das glaubt auch die Auszubildende Kathrin Friedrich: "Jetzt die Schulen zu schließen, das ist doch Unsinn. Wenn, dann ist das Gift jetzt eh schon im Körper, und viele Kinder gehen eh nach draußen."

(RP/rl/csi)
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