Duisburg Erst Demo, dann Bombe

Duisburg · Die Innenstadt war Mittwoch fast den gesamten Tag über schwer zu erreichen. Erst blockierte der Verdi-Streik den Zugang zur City, am Nachmittag schließlich sorgte eine Bombenentschärfung am Bahnhof für ein Verkehrschaos.

Duisburg: Erst Demo, dann Bombe
Foto: Stadt Duisburg

Autofahrer brauchten in Duisburg gestern starke Nerven: Zunächst behinderte vormittags der Verdi-Warnstreik den Verkehr. Wegen Protestmärschen und der Kundgebung mit mehr als 10 000 Teilnehmern auf dem Burgplatz musste die Polizei viele Straßen in der Innenstadt sperren. "Teilweise gab es kein Durchkommen mehr", berichtete ein Sprecher.

Mittags wurde bekannt, dass an einem Depotgebäude nahe dem Hauptbahnhof eine fünf Zentner schwere Fliegerbombe gefunden wurde. Bauarbeiter hatten den britischen Blindgänger mit gefährlichem Säurezünder bewegt. Nach Angaben der Stadt war die sofortige Entschärfung unausweichlich. "Wenn eine solche Bombe bewegt wird, ist nicht auszuschließen, dass sie explodiert", sagte ein Sprecher.

Im Umkreis von 250 Metern um den Fundort wurde eine Evakuierungszone eingerichtet. Wie die Stadt mitteilte, mussten rund 400 Anwohner ihre Häuser verlassen, fünf davon per Krankentransport. 70 Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren vor Ort und verteilten Flugblätter. Die Polizei informierte per Lautsprecher und sperrte ab 14 Uhr etliche Straßen. Der Hauptbahnhof wurde geräumt, ab 14 Uhr standen all die Züge still, die nicht umgeleitet werden konnten. Die A 59 wurde zwischen den Kreuzen Duisburg (A40) und Duisburg-Süd (B 288) gesperrt. Der Verkehr staute sich mehrere Kilometer.

In der Sicherheitszone (Umkreis 500 Meter) waren etwa 3330 Anwohner betroffen. Sie durften in ihren Häusern bleiben, sollten aber Fenster und Türen geschlossen halten. Die Schüler des Gertrud-Bäumer-Berufskollegs, das wie das Steinbart Gymnasium in der Sicherheitszone lag, schickte Rektorin Ruth Gesing mittags heim.

Die Entschärfung dauerte dann länger als geplant, weil der Zünder abbrach. Erst gegen 16 Uhr wurden die Sperrungen wieder aufgehoben.

(RP)
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