Duisburg Extraschicht entführt in eine andere Welt

Duisburg · Mit einem feurig-imposanten Programm beteiligten sich der Landschaftspark Nord, das Binnenschifffahrtsmuseum und der Innenhafen am Duisburger Auftritt bei der "Nacht der Industriekultur".

 Schon vor Einbruch der Dunkelheit war im Innehafen viel los.

Schon vor Einbruch der Dunkelheit war im Innehafen viel los.

Foto: Andreas Probst, RP

Zur elften Auflage der "Extraschicht" waren Tausende Besucher gekommen, die die Gelegenheit nutzen, das Ruhrgebiet und seine Geschichte bei Nacht zu entdecken, wunderschön erleuchtet und unglaublich in Szene gesetzt. So kam es den Besuchern zwischenzeitlich im Landschaftspark vor, als wandelten sie durch einen Traum, inmitten der diffus angestrahlten riesigen Stahlkonstruktionen.

Glühend und flimmernd

Die Lichtinszenierung des Künstlers Jonathan Park empfinden mit ihren Farben den Stahlgewinnungsprozess nach und entführen glühend und flimmert in eine andere Welt. Die historischen Ruhrgebietsfilme auf der Open-Air-Leinwand erzeugten Gänsehaut und hinterließen eine leicht melancholische Stimmung.

Das Höhenfeuerwerk um 22.30 Uhr war an diesem Spielort für viele Besucher das Highlight, obwohl es auch dort noch bis 2 Uhr in der Nacht weiter ging. Das Binnenschifffahrtsmuseum in Ruhrort lockte mit Sonderführungen und traditionellem Liedgut vom Shanty-Chor der Duisburger Wasserschutzpolizei. Später am Abend übernahmen Anja Lerch und Frank Sichmann. Auch der Innenhafen erstrahlte und präsentierte vor allem Musikalisches.

Die vier auf dem Gelände verteilt stehenden Bühnen bespielten unter anderem Luka, Metroccolis, Restrepo y Marco Matias, Sugarpops, Rumba Gitana & Daniel de Alcalá, The Jim Rockford Band oder das First Ladies Sax Ensemble. Die beste Aussicht auf das Geschehen hatten zweifellos die Aktionskünstler Johannes Terbach und Nadja Schmalenberg in ihren hautengen Overalls mit tierischem "Schlangen-Leoparden"-Print.

Musik und Feuerwerk

Das 15-minütige Feuerwerk zu einem Musikmedley aller Genres um 24 Uhr lockte noch einmal einen Besucherrekord nach Duisburg. Und dennoch blieb den Besuchern insbesondere ein tierisches Highlight im Gedächtnis, mit dem die Feuerwerker rein gar nichts zu tun hatten: Während zu "Somewhere Over the Rainbow" friedlich bunte Lichter auf dem Wasser glommen und in der Höhe weiter riesige Blumen am Himmel verpufften, suchte ein Schwan mitten im Refrain von "Highway to Hell" das Weite.

Lars Pruß und Timo Ostrowski waren extra zum Fotografieren des Feuerwerks nach Duisburg gekommen. Für die frisch aus der Pfalz zugezogene Neu-Walsumerin Christine war es die erste Extraschicht. "Ich hätte so etwas nie erwartet", gesteht sie. "Einfach superschön", so ihr Fazit.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort