Duisburg Fahrgast-Auskunft auf die Minute genau

Duisburg · "Wissen Sie, ob der Bus schon abgefahren ist?" "Das wüsste ich auch gern." – Wortwechsel wie diese sollen im Verbreitungsgebiet der Niag, auch in Duisburgs Westen, bald überflüssig sein.

 Die Busse der Niag werden mit einem intermodalen Transport- und Steuerungssystem ausgerüstet. Bildschirme zeigen, ob sie pünktlich sind.

Die Busse der Niag werden mit einem intermodalen Transport- und Steuerungssystem ausgerüstet. Bildschirme zeigen, ob sie pünktlich sind.

Foto: ekkehart malz

"Wissen Sie, ob der Bus schon abgefahren ist?" "Das wüsste ich auch gern." — Wortwechsel wie diese sollen im Verbreitungsgebiet der Niag, auch in Duisburgs Westen, bald überflüssig sein.

Das Unternehmen kündigte jetzt an, eine neue Form der Fahrgastinformation einzurichten. Diese nennt sich Intermodale Transport- und Steuerungssystem, abgekürzt ITCS. Mit Digitaltechnik kann den Fahrgästen jederzeit auf Bildschirmen vermittelt werden, ob der Bus im Zeitplan ist, wann er ankommt und ob ein Anschluss noch erreicht wird.

"Wir möchten den Fahrgästen mehr Qualität anbieten", sagte Niag-Vorstand Hans-Joachim Berg. Allerdings müssen sich die Kunden noch gedulden. Wenn alles klappt, soll die neue Technik Mitte des kommenden Jahres einsatzbereit sein. Freilich wird nicht jede einsame Haltestelle mit einer digitalen Tafel ausgerüstet. Aber die Informationen sind auch leicht im Internet, beispielsweise per Mobiltelefon, abrufbar.

Auf diese Weise könne der Kunde feststellen, wie lange er noch warten muss — und dann zum Beispiel entscheiden, noch einen Einkauf vorzuziehen. Und wenn es schon zur Verspätung komme, meinen die Fachleute, dann sei ein informierter Kunde sicher toleranter als einer, der nicht weiß, was los ist. Die Genauigkeit des Systems sei groß, versichern die Experten. Falls nicht ein Unfall eine Weiterfahrt abrupt stoppe, könnten sich die Kunden auf die Minute genau auf die Infos verlassen.

Um alle Busse der Niag entsprechend umzurüsten, werden 3,8 Millionen Euro benötigt. Davon kann das Unternehmen 2,1 Millionen Euro mit Fördermitteln begleichen. Jetzt wurde der Förderbescheid in Moers durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr übergeben. Dazu war VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann nach Moers gekommen. "Ohne öffentliche Förderung funktioniert Nahverkehr nicht mehr", sagte Hans-Joachim Berg.

(RP)
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