Duisburg Familienfehde am Imbiss

Duisburg · Für den Kinofilm "Pommes Essen" wird in diesen Tagen am Stadion gedreht. Thekla Carola Wied, Anneke Kim Sarnau und Smudo spielen in den Hauptrollen. Mit dabei sind auch 400 Komparsen aus Duisburg.

Es ist mucksmäuschenstill am Set, die Klappe ist gerade gefallen, ganz langsam, aber laut knatternd öffnet sich die Jalousie der Imbissbude. Immer wieder muss diese kleine Szene wiederholt werden, bis endlich eine Version im Kasten ist, die Regisseurin Tina von Traben gefällt. Hinter dem Duisburger Stadion wird gerade das große Finale des Kinofilms "Pommes Essen" gedreht. Für die Pommesbude "Freys Feyner Imbiss" geht es in der Geschichte um die nackte Existenz.

Die beste Currysauce

Als Inhaberin Frieda Frey, gespielt von Anneke Kim Sarnau zusammenbricht und in Kur muss, schmeißen ihre drei Töchter Patty, Selma und Lilo das Geschäft. Ihr Trumpf ist das von Friedas Vater geerbte Geheimrezept für die vielleicht beste Currysauce der Welt.

Ihr Gegenspieler ist der eigene Onkel, Friedas Bruder Walther, der sich ein Fast-Food-Imperium aufgebaut hat. Gespielt wird er von Smudo, Sänger der Band die Fantastischen Vier. "Ich bin der Bösewicht in der Geschichte und versuche mit allen Mitteln an das Rezept zu kommen", erklärt der Gelegenheitsschauspieler. Unterstützung bekommen die Schwestern von der Schrottplatzbesitzerin Besjana Simicic. "Die Kroatin spricht nur gebrochen Deutsch, ist aber sehr couragiert und trägt ihr Herz am rechten Fleck", beschreibt Thekla Carola Wied ihre Rolle.

Regisseurin Tina von Traben hat mehrere Jahre in Duisburg gearbeitet. "Ich wollte unbedingt, dass der Film in Duisburg spielt. Das habe ich mir von Beginn an so vorgestellt. Jetzt bin ich froh, dass es geklappt hat", sagt die Absolventin der Internationalen Filmschule in Köln.

Wenn es am Ende des Filmes um die Zukunft des kleinen Imbisses geht, haben auch knapp 400 Komparsen aus Duisburg ihren großen Auftritt.

Sie spielen MSV-Fans, denn "Pommes Essen" gipfelt in einem Wettbewerb um den Cateringvertrag für das Duisburger Stadion. Den kann nur einer bekommen, entweder Friedas Imbiss oder aber die Kette "Pommes King" von Onkel Walther. Da es sich um einen Familienfilm handelt, ist ein glückliches Ende der Geschichte höchstwahrscheinlich. Hauptdarstellerin Anneke Kim Sarnau glaubt an das Potenzial des Filmes: "Diese Geschichte hat das Zeug dazu, die Kinder im Kino und Fernsehen für viele Jahre zu begeistern. So wie ich beispielsweise früher mit dem doppelten Lottchen aufgewachsen bin." Ob sie mit ihrer Einschätzung Recht behält, können die Zuschauer im nächsten Jahr in den Kinos sehen.

(RP)
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