Loveparade-Katastrophe Forderungen nach Aufklärung und Umstrukturierung
Duisburg · Einen Tag vor dem Jahrestag der Loveparade melden sich sowohl Betroffene als auch Hilfsorganisationen zu Wort. Die Besucher fordern eine lückenlose Aufklärung und die Hilfsorganisationen möchten eine Verzahnung von Rettungsdienst und Katastrophenschutz, um bessere Hilfe leisten zu können.
Mahnwache zum zweiten Jahrestag der Loveparade-Katastrophe
In der Stadt laufen die Vorbereitungen für die Gedenkfeier zum zweiten Jahrestag der Loveparade. Nach einer stillen Trauer am Unglücksort geht es um 18 Uhr in einem Gedenkmarsch an den Opernplatz. Hier findet ab 20 Uhr die Gedenkfeier statt, bei der Sören Link, der neue Oberbürgermeister, in einigen Worten Stellung beziehen wird. Auch Hannelore Kraft wird zur Feier nach Duisburg kommen, allerdings als stille Teilnehmerin.
Einen Tag vor der Gedenkfeier kritisiert Jürgen Hagemann, Vorsitzender des Vereins Loveparade Selbsthilfe e.V., dass auch zwei Jahre nach der Loveparade-Katastrophe noch nicht geklärt sei, wer politisch, organisatorisch und strafrechtlich verantwortlich ist. Er fordert eine vollständige Aufklärung der Betroffenen, alle gestellten Fragen sollen beantwortet werden.
Auch bei der Verarbeitung der Erlebnisse soll Hilfestellung geleistet werden. Die Begegnung mit anderen Geschädigten helfe den Traumatisierten, erklärt er. Aus diesem Grund fordert Hagemann außerdem eine Fortführung der Treffen der Betroffenen, die bisher vom Land NRW finanziert würden.
Damit eine solche Katastrophe nicht noch einmal passiert, wollen die Hilfsorganisationen ASB, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und der Malteser Hilfsdienst eine Umstrukturierung. 2010 hätte die Zusammenarbeit des Katastrophenschutzes und Rettungsdienstes gut geklappt und sei notwendig gewesen, um schnelle Hilfe leisten zu können. Aus diesem Grund fordern sie in der anstehenden Erneuerung des Landesrettungsdienstgesetzes eine enge rechtliche und strukturelle Verzahnung von Rettungsdienstes und Katastrophenschutz.
