Duisburg Gelassener Sauerland auf der Expo Real

Duisburg · Den Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) trieb am Dienstag vor allem eine Sorge – nämlich die, dass ihm im Gedränge auf der Immobilienmesse Expo Real in München jemand auf die Schulter klopft. Auf die linke, an der er sich vor zwei Wochen einen schmerzhaften Bruch zugezogen hatte.

 Adolf Sauerland. Duisburgs OB war mit der EXPO REAL zufrieden.

Adolf Sauerland. Duisburgs OB war mit der EXPO REAL zufrieden.

Foto: RP, STD

Den Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) trieb am Dienstag vor allem eine Sorge — nämlich die, dass ihm im Gedränge auf der Immobilienmesse Expo Real in München jemand auf die Schulter klopft. Auf die linke, an der er sich vor zwei Wochen einen schmerzhaften Bruch zugezogen hatte.

Und ganz ohne Stupser konnte Sauerland am Abend die Messe in der bayerischen Landeshauptstadt denn auch nicht verlassen. Denn der 55-Jährige war besonders gefragt — wie schon in den Vorjahren.

Über das Thema Loveparade, bei der durch eine Massenpanik 21 Menschen zu Tode gekommen waren, und über Sauerlands politische Verantwortung für diese Katastrophe mochten die Gesprächspartner mit dem Duisburger Stadtoberhaupt nicht reden, wohl aber über Chancen und Möglichkeiten, als Projektentwickler oder Investor in Duisburg ein Bauvorhaben zu realisieren.

Kurt Krieger beispielsweise, Geschäftsführer der Berliner Möbelkette Höffner, erläuterte gemeinsam mit dem OB, dass er auf dem Gelände der Loveparade, dass er bereits vor Monaten gekauft hatte, ein großes Möbelzentrum bauen wird. Schon vor der tragisch geendeten Veranstaltung hatte er sein Engagement bekanntgegeben.

Sicherlich sei das Gelände seit dem 24. Juli mit einer furchtbaren Tragödie verbunden, sagte OB Sauerland vor Journalisten. Aber trotz dieser Belastung habe die Fläche ein großes Entwicklungspotenzial. Er überließ es Krieger, seine Entwürfe vorzustellen (zwei Möbelhäuser mit eigenem Anschluss an die Duisburger Stadtautobahn A 59 und eine große Fläche für Büro-Immobilien sowie eine Gedenkkapelle für die Opfer der Loveparade).

Richtig gut gelaunt präsentierte sich der OB am Stand des Projektentwicklers Multi Development der zur Zeit in Rathausnähe ein altes Einkaufszentrum umbaut und auf der gegenüberliegenden Straßenseite das "Stadtfenster", ein Gebäude für Statdbibliothek und Volkshochschule, bauen wird.

Bei der Vertragsunterzeichnung sahen die Anwesenden einen strahlenden Oberbürgermeister, der (neben seinem Schlüsselbeinbruch) noch ein zweites Problem hatte: Es hatten mehr Messeaussteller Interesse daran, mit ihm zu reden als er freie Zeit zur Verfügung hatte. Dass diejenigen, die ihn doch auf das furchtbare Unglück ansprachen, ihm Mut machten, das hob seine gute Laune um ein weiteres.

(RP)
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