Duisburg Gelungenes Festkonzert der Freien Kantorei

Duisburg · Die Freie Kantorei Duisburg ist ja einer der führenden Laienchöre unserer Stadt, ihre Konzerte unter der Leitung von Bernhard Quast sind praktisch immer gelungen. So auch jetzt das Festkonzert zum Tag der Deutschen Einheit in der gut gefüllten Abteikirche Hamborn, zusammen mit einigen Mitgliedern der Duisburger Philharmoniker sowie Abteikantor Peter Bartetzky am Continuo-Orgelpositiv.

Auf dem Programm standen je zwei jeweils auf ihre Art großartige barocke Werke von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel. Das vielleicht größte Meisterwerk kam gleich zu Beginn, nämlich Bachs Motette für zwei vierstimmige Chöre "Singet dem Herrn ein neues Lied" BWV 225. Schon hier war sehr beachtlich, wie plastisch die Freie Kantorei das vertrackte, komplexe Geflecht herüberbrachte, auch dank der instrumentalen Verdopplung der acht Stimmen.

Dagegen hätte die Artikulation in Bachs Doppelkonzert d-Moll BWV 1060 in der rekonstruierten hypothetischen Urfassung für Violine, Oboe, Streicher und Basso continuo prägnanter sein müssen. Jedenfalls bewährten sich wieder einmal die beiden philharmonischen Solisten Florian Geldsetzer (Violine) und Martin Schie (Oboe).

Der Konzertmeister und vor allem die Sopranistin Elisabeth Esch legten sodann Händels Arie "Meine Seele hört im Sehen" HWV 207 sowohl wohlklingend als auch stilsicher hin. Schließlich war wieder die Freie Kantorei gefragt, in Händels leider kaum bekanntem, aber faszinierenden Anthem "O praise the Lord with one consent" (HWV 254). Mit relativ bescheidenen Mitteln - so ist der Instrumentalpart nur mit Oboe, zwei Violinen und Continuo besetzt - gelingt es Händel darin, eine unmittelbar packende Wirkung zu erzielen. Als gute Gesangs-Solisten kamen hier zu der Sopranistin Elisabeth Esch noch der Tenor Bohyeon Mun und der choreigene Bassist Christian Schrör.

Natürlich war das Publikum begeistert, natürlich gab es eine Zugabe, natürlich noch einmal die jubelnde Schluss-Fuge "Halleluja" aus der Bach-Motette. Es musste schnell gehen, denn die Philharmoniker mussten zum Dienst ins Theater - zum totalen Kontrastprogramm mit Richard Wagner.

(hod)
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