Duisburg Grüner Ring geht mitten durch

Duisburg · Mit den neuen Plänen für ein Höffner-Möbelzentrum und eine "Bürostadt" auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände befasste sich jetzt die Bezirksvertretung Mitte. Ökologie ist für den Investor wichtig.

Eigentlich hatte es für die Höffner-Pläne der "Duisburger Freiheit" bereits eine frühzeitige öffentliche Bürgerbeteiligung gegeben. Doch inzwischen hat der Berliner Investor Kurt Krieger die Pläne so gravierend geändert (die RP berichtete), dass eine neue Bürgerbeteiligung notwendig wurde.

Park mit Speichersee

Die Pläne sehen zwei "Quartiere" vor. Nördlich, angrenzend an das Aurelis-Gelände, gibt es eine "Bürostadt", eingebettet in einen "Centralpark" mit einem 5500 Quadratmeter großen Speichersee in der Mitte. Während hier die landschaftsplanerische Gestaltung ausgearbeitet wurde, stehen Anzahl und Optik der insgesamt etwa 90 000 Quadratmeter großen Bürogebäude noch nicht exakt fest. Wie Edda Metz-Lamadé von der Projektentwicklung Kriegers erläuterte, sollen Restaurants, Bars, Cafés und Dienstleistungsangebote eine monotone Bürolandschaft verhindern.

Konkreter sieht das beim südlich angrenzenden Möbelzentrum aus. Das Haupthaus (rund 45 000 Quadratmeter) mit einer "ansprechenden Glasfassade", so Edda Metz-Lamadé bildet den Kern. Daneben gibt es einen 6000 Quadratmeter großen "Sconto"-Mitnahmemöbelmarkt und ein Möbellager. Leitgedanke bei der Planung sei das Prinzip des "Grünen Rings", erläuterte Kurt Krieger.

Der Rad- und Fußweg vom RheinPark in Hochfeld durch die Innenstadt bis zum Sportpark führt auf einer etwa 1600 Meter langen und 4,50 Meter breiten Promenade auch durch das Höffner-Gelände. Die neue Erschließung wird hauptsächlich über die neue Abfahrt Duisburg-Hochfeld der A 59 erfolgen. Ein großer Pylon soll Ortsunkundigen schon von weitem den Weg weisen. Der Karl-Lehr-Tunnel wird deutlich aufgeweitet, eine Straßenbrücke soll künftig darüber führen. Die Rampe und die Treppen, die bei der Loveparade-Katastrophe im Mittelpunkt des schrecklichen Geschehens standen, werden abgerissen. Der genaue Standort für eine Gedenkstätte der Loveparade stehe noch nicht fest, betonte Martin Linne, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. Dies sei aber auch nicht Gegenstand des aktuellen Bebauungsplanverfahrens.

Schießstand in der Diskussion

Auch der Schießstand Grunewald der Kreisjägerschaft Duisburg wird den Plänen vermutlich weichen müssen. Er habe ein Jahr versucht, mit den Jägern darüber zu reden, so Krieger. Diese seien aber zu keinem konstruktiven Gespräch bereit und hätten es versäumt, "tonnenweise Blei" aus Schießrückständen zu beseitigen.

(RP)
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