Duisburg Grünes Licht für altengerechtes Wohnen

Duisburg · Der Spar- und Bauverein Friemersheim hat nach zehn Monaten Verzögerung die Baugenehmigung für sein alten- und behindertengerechtes Großprojekt an der Krefelder Straße, Ecke Lindenallee in Rheinhausen erhalten.

 Die Baugenehmigung für das Grundstück an der Krefelder Straße steht.

Die Baugenehmigung für das Grundstück an der Krefelder Straße steht.

Foto: Andreas Probst

Die alten- und behindertengerechte Einrichtung im Eckhaus an der Krefelder Straße / Lindenallee kann jetzt endlich gebaut werden. Im Erdgeschoss, wo sich einst die Netto-Filiale befand, soll wie berichtet eine Tagespflegeeinrichtung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit 16 Plätzen entstehen. Zu den bereits bestehenden Wohnungen in den oberen Geschossen sollen durch einen Anbau weitere hinzukommen — insgesamt werden es künftig 40 an der Zahl sein. Aufzüge sollen die Barrierefreiheit sicherstellen. Zwei Millionen Euro will der Spar- und Bauverein insgesamt investieren.

Wegen "Formfehlern", unter anderem sollen Ergänzungen zum Brandschutzkonzept gefehlt haben, hatte das Bauordnungsamt der Stadt Duisburg den Antrag auf eine altengerechte Einrichtung im Januar dieses Jahres abgelehnt. Den Spar- und Bauverein Friemersheim hatte diese Ablehnung völlig unerwartet getroffen. Er war fest davon ausgegangen, dass im Vorfeld alles abgestimmt gewesen sei. "Das war eine ganz verworrene Gemengelage", sagt Dietmar Vornweg, Vorstand des Bauvereins, rückblickend. "In Sachen Brandschutz schaut die Verwaltung jetzt doch sehr genau hin."

Viel Geld hat den Spar- und Bauverein diese Verzögerung gekostet. "Jeder Monat, um den sich diese Maßnahme verschiebt, kostet mich zwischen 15 000 und 20 000 Euro", hatte Vornweg im Januar gesagt. Dies sei tatsächlich so gewesen, sagt er jetzt. Zwischenfinanzierungszinsen, Mietausfälle für die über Monate leerstehenden Wohnungen, vertragliche Vereinbarungen mit dem DRK, die nicht eingehalten werden konnten, die Kosten für den Ablehnungsbescheid — da sei einiges zusammengekommen in den vergangenen zehn Monaten. "Das hat sich ganz schön geläppert", sagt Vornweg.

Doch jetzt will er das Ganze einfach vergessen und ist nur "froh, dass wir's haben. Jetzt können wir endlich weitermachen". Derzeit liefen noch abschließende Gespräche mit dem ausführenden Bauunternehmen, dann könne man loslegen und Ende Dezember dieses Jahres fertig sein. Dann könne das DRK mit der Inneneinrichtung beginnen. "Wir wollen das jetzt geräuschlos und zügig zu einem guten Ende bringen", so Vornweg.

Mittlerweile, verrät er, habe der Spar- und Bauverein Friemersheim ein weiteres Gebäude in dem Häuserblock erworben: das Gebäude Krefelder Straße 220-222. "Uns gehört jetzt das ganze Straßenviereck", sagt Vornweg. Zusammen mit dem DRK überlege man bereits, in dem dazugekauften Haus weitere Angebote für ältere Menschen zu schaffen. Unten im Erdgeschoss befinden sich ein Frisörladen und eine Naturheilkundepraxis; in den oberen Etagen, kann sich Vornweg vorstellen, könnten mittelfristig weitere barrierefreie Wohnungen entstehen.

(RP)
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