Duisburg Hafen-Chef will Potenzial in Duisburg ausschöpfen

Duisburg · Angesichts der positiven Geschäftszahlen der duisport-Gruppe könnte sich der Vorstandschef der Duisburger Hafen AG, Erich Staake, ruhigen Gewissens auf die Schulter klopfen.

Duisburg: Hafen-Chef will Potenzial in Duisburg ausschöpfen
Foto: dpa, Roland Weihrauch

Der Umsatz (ohne strategische Beteiligungen) stieg im vergangenen Jahr leicht auf 133,1 Millionen Euro (2010: 130,2). Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 20 Prozent auf 10,5 Millionen. Der Güterumschlag (64 Millionen Tonnen) erreichte einen Rekordzuwachs von 18 Prozent. Doch Staake will mehr. "Wir haben den Duisburger Hafen zur führenden Logistikdrehscheibe in Europa entwickelt", sagte er stolz während der gestrigen Präsentation der Zahlen. Und kündigte im selben Atemzug an: "Wir wollen weiter wachsen."

Das wäre gut für die Stadt: Schon jetzt hängen direkt und indirekt mehr als 40 000 Arbeitsplätze vom Hafen ab. "Der Standort Duisburg hat für uns oberste Priorität", sagte Staake. Hinsichtlich der Flächenvermarktung sprach er von einer "erfreulichen Entwicklung". Eine absolute Erfolgsgeschichte ist das Terminal Logport I: Der global tätige Logistikkonzern Kühne + Nagel baut derzeit drei weitere Hallen und Büros. "Duisburg ist für Kühne und Nagel weltweit Standort Nummer eins. Das zeigt unsere Wertigkeit", sagte Staake. Allerdings sei die in der Stadt zur Verfügung stehende Fläche endlich. Duisport will daher im Ruhrgebiet in den kommenden fünf Jahren rund 200 Hektar für Logistik - und Industrieansiedlung zur Verfügung stellen. Bis 2014 sollen 100 Millionen Euro in das Geschäft investiert werden.

Hohenbudberg macht Sorgen

Sorge bereitet Staake das "strategisch enorm wichtige" Terminal in Hohenbudberg, das nach endlosen Querelen mit der Stadt und Anwohnern nun wohl zum Jahresende eröffnet werden soll. "Das Projekt hat ein Volumen von 20 Millionen Euro — zwei sind erst ausgegeben", sagte Staake. Probleme macht nach wie vor die verkehrstechnische Erschließung: Die geplante Verbindungsstraße zur Autobahn ("Querspange") ist offenbar vom Tisch. Allerdings müssten gefasste Beschlüsse rückgängig gemacht werden. "Wir haben ein Konzept vorgelegt, das für alle Beteiligten tragbar ist", berichtete Staake, der künftiges Wachstum der duisport-Gruppe indirekt mit dem Erfolg des neuen Terminals verknüpfte.

Potenzial birgt zudem das sogenannte Wedau-Projekt, eine Fläche von etwa 35 Hektar nahe der Regattabahn. Staake will hier keine "kleinteilige Vermarktung", sondern finanzstarke Investoren. Entsprechende Pläne habe er der Politik bereits vorgestellt. Angesichts der schlechten Beschäftigungslage könne die Stadt Investoren gut gebrauchen.

Wirtschaft Seite B 3

(RP)
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