Duisburg "Hafenkultiges" im Homberger Rathaus

Duisburg · Bei der Betrachtung der Landschaften von Katrin Roth kann man sich in der Fantasie verlieren. Ihre schemenhaften Meere, Buchten und Wälder lassen bekanntes wiedererkennen, um im nächsten Moment doch wieder unendlich entfernt zu scheinen.

 Die Künstler Britta Pasche, Katja Zappe, Ingrid Lohmann-Küppers, Katrin Roth, Elsa Lappat und Lisnoir (v. l.) inmitten der Ausstellung im Bezirksamt.

Die Künstler Britta Pasche, Katja Zappe, Ingrid Lohmann-Küppers, Katrin Roth, Elsa Lappat und Lisnoir (v. l.) inmitten der Ausstellung im Bezirksamt.

Foto: probst

Bei Ingrid Lohmann-Küppers wird ein Bild schon einmal mit dem Wasserschlauch bearbeitet, mit Sand bestreut oder Teile herausgerissen. Dabei entstehen einzigartige Flächen und Strukturen.

Sechs Künstler stellen aus

Unter dem Namen "Hafenkultiges" sind ab heute Arbeiten von ihnen und vier weiteren Künstlern im Rahmen der Reihe "Kunst im Amt" im Homberger Bezirksrathaus zu sehen. Die Ausstellung ist der Auftakt einer Reihe von Künstlern, deren Kunst mitten im Parallelhafen in Kaßlerfeld entsteht: im Künstlerhaus "Hafenkult".

Nur knapp 200 Meter vom Rhein entfernt befindet sich dieser Ort geballter Kreativität. Dort realisierte Katja Zappe das Projekt "Hafenkult", in dem 13 Künstler arbeiten und ausstellen. "Ich habe das Haus mit Kunst und Künstlern gefüllt", so Zappe. "Die Darstellungsformen sind vielfältiger und der Umfang deutlich größer, als wenn ein einzelner Künstler ausstellt", lobt Bezirksamtsleiter Jürgen Scherhag das Ausstellungskonzept.

So paart beispielsweise Britta Pasche eine altbackene Leinentischdecke mit einem kessen Spruch und "recycelt" sie so zum Kunstwerk. Von Elsa Lappat sind alle Skulpturen aus Gips, "auch wenn es nicht so aussieht".

Ihre abstrakten Arbeiten sollen zum "Nachdenken, Grübeln und Träumen" anregen. Unter den Händen von Bildhauerin Ines van der Ende wird Papiermasse zu abstrakter Kunst, die aussieht, als sei sie tonnenschwer, "dabei ist sie federleicht", sagt sie.

Um Strukturen geht es dem Künstler Lisnoir. Unter dem Namen "paint it black" sind Arbeiten auf Leinwand und Installationen entstanden. 16 der neuen komplett schwarzen "Quadrate" hängen in Homberg.

Gute 50 will er von ihnen herstellen. Mal liegen wulstige Kreise auf dem glatten Holz, mal glänzen Perlen oder ragen "Stacheln" dem Betrachter entgegen. In einer Vitrine gegenüber finden sich seine bekannten bunten Hirschgeweihe. "Mit den neuen Sachen will ich zeigen, dass ich vielseitig bin", erklärt Lisnoir, "aber diese Vitrine musste sein. Die Leute erwarten das", seufzt er mit einem Hauch Resignation.

Die Ausstellung ist bis zum 22. Januar montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr im Bezirksrathaus Homberg, Bismarckplatz 1, auf der ersten und zweiten Etage zu sehen. Zur Eröffnung der Ausstellung heute um 18 Uhr sind alle Interessierten eingeladen.

(son)
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