Loveparade-Gedenkfeier Hannelore Kraft spricht Fürbitte

Duisburg · Die Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland gab am Montag in Düsseldorf den Inhalt der Gedenkfeier für die Opfer der Loveparade-Katastrophe am Sonntag bekannt. Adolf Sauerland und Rainer Schaller kommen nicht.

Hannelore Kraft trauert am Unglücksort
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Hannelore Kraft trauert am Unglücksort

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Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) wird am Sonntag bei der Gedenkfeier in der MSV-Arena eine Fürbitte für die 21 Todesopfer der Katastrophe auf der Loveparade sprechen. Eine Rede wie beim Trauergottesdienst am 31. Juli 2010 in der Salvatorkirche wird sie nicht halten. "Das ist ein ausdrücklicher Wunsch der Hinterbliebenen", erklärt Thomas Breustedt, nordrhein-westfälischer Staatssekretär und Regierungssprecher. Organisiert wird die zweistündige Feier (Beginn 15 Uhr) von der Düsseldorfer Staatskanzlei.

Lebendiges Andenken

Für die inhaltliche Gestaltung zeichnet sich die Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland verantwortlich. "Unser Wunsch ist es, einen Rahmen für eine würdige und tröstliche Gemeinschaft der Trauer anzubieten, die das lebendige Andenken an die 21 jungen Menschen wach hält", sagt Dr. Uwe Rieske, Landespfarrer für Notfallseelsorge. Die Gedenkfeier beinhalte Elemente der christlichen Tradition und Liturgie und orientiere sich an den Wünschen der Angehörigen.

Die ökumenische Gedenkfeier wird zu gleichen Teilen gestaltet von Petra Bosse-Huber, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, und Franz Grave, Weihbischof des Bistums Essen. In allen christlichen Kirchen der Stadt wird die Katastrophe auf der Loveparade am Sonntag während der Gottesdienste thematisiert werden. "Die meisten Duisburger sind immer noch sehr betroffen", sagt Stadtdechant Bernhard Lücking. "Das habe ich in unzähligen Gesprächen so erfahren."

Zu Wort werden auch eine Angehörige aus Italien, ein Rettungssanitäter und eine Frau kommen, die sich im dichten Gedränge bei der Massenpanik verletzte. Musikalisch untermalt wird die Gedenkfeier unter anderem von Peter Bursch und seiner Band sowie einem Streichquartett der Duisburger Philharmoniker.
Auf Wunsch der Angehörigen wird zudem der "Graf", Sänger der Band "Unheilig", mit dem Lied "Geboren, um zu Leben" auftreten. Davor werden die 21 Namen der Toten verlesen und eine Schweigeminute eingelegt.

Als Gäste haben sich neben der Ministerpräsidentin unter anderem das gesamte NRW-Landeskabinett und Fritz Pleitgen angekündigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Christian Wulff (beide CDU) werden hingegen am Sonntag nicht nach Duisburg kommen.

Ebenfalls fehlen werden Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) und Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller. Das hätten sich die Hinterbliebenen so gewünscht. Im Anschluss der Feier werden die Angehörigen, begleitet von Hannelore Kraft und Notfallseelsorgern, die Unglücksstelle besuchen. Von Freitagabend bis Montagmorgen werden Notfallseelsorger rund um die Uhr am Unglücksort sein, um Angehörigen in ihrer Trauer beizustehen.

(rl)
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