Duisburg Hitzige Debatten um Sekundarschule Walsum
Duisburg · Ralph Kalveram war noch lange nach dem Ende der Podiumsdiskussion an der Realschule Fahrn von Eltern umlagert, die ihren Unmut über die befürchtete Schließung dieser Einrichtung deutlich machten. Der Leiter des Duisburger Schulamtes ließ sich bei der "Diskussion nach der Diskussion" jedoch nicht aus der Ruhe bringen und nahm sich für die Eltern Zeit.
"Realschule oder Sekundarschule — was ist besser für Walsum?" war die Veranstaltung überschrieben. Bekanntlich soll eine Sekundarschule an die Stelle der bisherigen Haupt- und Realschule treten. Die Initiatoren des "Fahrner Widerstandes" befürchten, dass der Elternwille nicht ausreichend Berücksichtigung findet, weil die Stadt Sekundarschulen flächendeckend haben will. Nur FDP-Mann Dirk Schlenke stellte sich von den anwesenden Kommunalpolitikern grundsätzlich gegen die Sekundarschule. (SPD, CDU und Grüne hatten sich im Landtag mit Blick auf die demografische Entwicklung auf die Einführung der Sekundarschule verständigt). Hitzig wurde die Diskussion, als es um die Form der angekündigten Elternbefragung ging. Sie wird im kommenden Jahr an den Walsumer Grundschulen unter den Eltern der Klassen 2 und 3 durchgeführt. Die Kritiker bemängeln, dass die anzukreuzenden Antworten (auf die Frage, ob das Kind an einer Sekundarschule angemeldet würde oder wenn es keine gibt, welches die Alternative wäre) Interpretationsmöglichkeiten zugunsten der Einführung der neuen Schulform eröffnen, zumal die Antworten entsprechend des Rücklaufes noch "hochgerechnet" würden.
Ralph Kalveram versicherte den skeptischen Eltern, dass bei einer entsprechend großen Zustimmung für die Realschule die Bezirksregierung die Einrichtung einer Sekundarschule in Walsum nicht genehmigen würde.
Realschullehrerin Marsha Tigges, seit 2004 an der Fahrner Realschule, fand gut, dass erstmals "Öffentlichkeit hergestellt wurde" und sieht durchaus noch eine Chance für den Erhalt der Schule. "Ein Kompromiss sollte doch möglich sein", hofft die Fahrner Lehrerin, fragt sich allerdings, ob das politisch gewollt ist.
