Suche nach entlaufener Hündin Millie Hund Millie: Einmal Duisburg-Köln und zurück
Ratingen/Duisburg · Vor einem Monat ist Hündin Millie in Ratingen entlaufen. Immer wieder wurde der Settermischling seitdem gesichtet. Und Millie legt beachtliche Strecken zurück.
Am 8. Juni büchste die Hunde-Dame, die aus Griechenland nach Deutschland kam, aus ihrer Pflegestelle in Ratingen-Breitscheid aus. Dazu hat das Tier einen 1,60 Meter hohen Zaun überwunden. Danach wurde Millie zunächst in Linnep und Lintorf und schließlich im Duisburger Süden gesichtet, wo sie sich mehrere Tage lang aufhielt.
Doch damit nicht genug: Die abenteuerlustige Hündin hat auf ihrer Reise offenbar schon mehrmals den Rhein überquert. Selbst Sichtungen aus dem Kölner Süden waren zwischenzeitlich bei den Suchern eingegangen. Für unmöglich halten die das nicht. "Da Millie zuvor häufiger in Duisburg-Hochfeld an den Gleisen war, vermuten wir, dass sie Schutz in einem Güterwagen gesucht und per Zug nach Köln gekommen sein könnte und sich von dort dann wieder Richtung Duisburg orientiert hat", berichtet Carolin Kurth. Denn danach haben Zeugen den Hund mit dem auffälligen Äußeren in Neuss, Meerbusch und am Bayer-Werk in Krefeld-Uerdingen gesehen. Derzeit hält Millie sich vermutlich in Duisburg-Rheinhausen auf.
Keine Einfangversuche
Kurth hat Millie als Pflegehund zu sich genommen. Zuvor hatte die Hündin bei einer Familie in Haltern gelebt, die mit der früheren Straßenhündin aber nicht wie erhofft zurechtgekommen war. Seit ihrem Verschwinden hat Kurth die Hündin selbst schon mehrmals gesehen, aber Millie lässt sich nicht einfangen. "Sie kennt mich noch nicht lange, deshalb läuft sie bei mir genauso davon wie vor anderen Menschen, die versuchen, sie einzufangen." Wer Millie sieht, sollte eben das unbedingt vermeiden. "Millie ist total abgeklärt, sie würde nie vor ein Auto laufen. Es sei denn, sie wird gejagt. Deshalb bitte ich jeden, der sie sieht, sie auf keinen Fall zu jagen oder zu locken, sondern mir bescheid zu sagen."
Hilfreich sei es zudem, ein Foto des gesichteten Hundes zu machen, falls sich die Möglichkeit ergibt. "Es sind so viele Hunde auf der Straße unterwegs. Durch die Suche nach Millie konnten wir schon drei andere entlaufene Hunde einfangen" erzählt Carolin Kurth.
Doch wie könnte der scheue Hund überhaupt noch eingefangen werden? "Wie stehen in Kontakt mit einem sehr erfahrenen Hundefänger. Die besten Chancen hat man mit Futterstellen, an die der Hund regelmäßig zurückkommt", erklärt Kurth. Das Problem: Millie hat viel Erfahrung auf der Straße und weiß, wie sie sich etwas zu Fressen organisieren kann. Deshalb blieb sie bislang nie länger an einem Ort und nimmt die ausgelegten Futterstellen noch nicht an. "Es ist viel Geduld gefragt", sagt Carolin Kurth. Die Hündin zu betäuben, ist indes problematisch. "Das Tier ist ja nicht von der ersten Sekunde an betäubt, sondern läuft noch ein Stück weiter. Bei dem Verkehr wäre das viel zu gefährlich."
Millie hat ein helles Fell, aber auffällig dunkle Ohren. Zudem hat die Hündin eine frisch vernähte Wunde am Hals und trägt ein rotes Nylon-Halsband mit bunter Verzierung. Unter der Telefonnummer 0173-2451139 können bei Carolin Kurth Sichtungen gemeldet werden. Zudem gibt es eine Facebook-Gruppe, "Findet Millie!", in der sich die Sucher organisieren.
Falls Millie gefunden wird, hätte sie übrigens schon ein neues Zuhause. "Ich habe Leute, die sie aufnehmen möchten", berichtet Kurth. "Die suchen auch schon die ganze Zeit mit..."
