Duisburg Ideen für die Zukunft

Duisburg · Duisburg2027 bildet die Grundlage für einen neuen Flächennutzungsplan. Viele Ansätze und Ideen für die Zukunftsentwicklung haben die Bürger selbst geliefert.

 Beim „Jugend-Check“ konnten Jugendliche ihre Vorstellungen über das Duisburg der Zukunft mit einbringen. Auch ihre Ideen sollen am Ende beim Projekt Duisburg2027 berücksichtigt werden. Aus gemeinschaftlich entwickelten Visionen soll später eine lebenswerte Stadt entstehen.

Beim „Jugend-Check“ konnten Jugendliche ihre Vorstellungen über das Duisburg der Zukunft mit einbringen. Auch ihre Ideen sollen am Ende beim Projekt Duisburg2027 berücksichtigt werden. Aus gemeinschaftlich entwickelten Visionen soll später eine lebenswerte Stadt entstehen.

Foto: Probst, Andreas

Einen Masterplan für Duisburg zu erstellen — das war vor vier Jahren das Ziel, als Planungsdezernent Jürgen Dressler und Oberbürgermeister Adolf Sauerland zum Auftakt für "Duisburg2027" in die Mercatorhalle einluden. Hintergrund: Die Stadt braucht einen neuen Flächennutzungsplan.

Denn der derzeit noch gültige stammt aus dem Jahr 1986. Er umfasst eine Stadt, die längst eine andere geworden ist, schon allein, weil damals mehr als 500 000 Einwohner hier lebten, heute deutlich weniger mit sinkender Tendenz. Doch der neue Wegweiser sollte diesmal nicht von Verwaltungsmitarbeitern alleine entwickelt werden, sondern die Bürger waren aufgefordert, mitzumachen.

Seit der Auftaktveranstaltung in der Innenstadt haben die Bürger rege davon Gebrauch gemacht, ihre Ideen für ein schöneres Wohnen, für ein bessere Miteinander von Industrie, Wohngebieten und Freizeitanlagen, für eine zukunftsweisende Verkehrsplanung einzubringen. In verschiedenen Fachforen erhielten sie so etwas wie eine "Grundausbildung", erfuhren, welche Antworten die Stadt benötigt, um einen Flächennutzungsplan entwickeln zu können.

Denn es geht weniger um individuelle Wünsche als um gemeinschaftlich entwickelte Visionen. Was soll zum Beispiel mit Schulgebäuden geschehen, die nicht mehr benötigt werden? Wie können neue Siedlungen gebaut werden, ohne dass ein Stadtteil "zugepflastert" wird? Was passiert mit Quartieren, in denen niemand mehr wohnen will?

Bei einer Ausstellung vor zwei Jahren waren Ergebnisse dieses Findungsprozesses für alle Interessierten zu sehen. So wünschen sich die Bürger zum Beispiel, dass viel mehr "Flüsterasphalt" verlegt wird, weil das die Lebensqualität vor allem an stark befahrenen Straßen im Stadtgebiet deutlich erhöht.

Mehrgenerationen-Häuser

Vor allem aus den Außenbezirken kam der Wunsch nach mehr Verkehrsberuhigung und nach mehr Mehrgenerationen-Häusern. Quer durchs Stadtgebiet meldeten sich Jugendliche zu Wort, die vermissen, dass es für sie nicht genug Treffpunkte gibt. Ein erstes Strategiepapier mit dem Schwerpunkt Wohnen hat bereits die politischen Gremien passiert. Verkehrs- und Freizeitplanungen, Zufunftssicherung von Industriestandorten, Anpassung der Infrastruktur auf die Bedürfnisse der schrumpfenden Stadt werden folgen. Auch Umweltschutzbelangen wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet.

Bis das Konzept steht, "schwebt" Duisburg allerdings nicht in einem planerischen Vakuum. Dass in Bruckhausen beispielsweise Häuser abgerissen werden, um einen Grüngürtel zu erstellen, ist bereits eine Maßnahme für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung. Auch die Gestaltung und Bebauung der Duisburger Freiheit, dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände am Hauptbahnhof, ist Teil von Duisburg2027, ebenso die Überlegungen, in Wedau am See eine Siedlung mit hochwertiger Bebauung zu errichten. Sichtbar wird Duisburg2027 ebenfalls in der Innenstadt werden, wo eine Berufsschule nach Neudorf verlegt wurde, um Platz für das Mercatorquartier zu bekommen, einer Siedlung, in der Wohnen, Arbeiten und Leben in der City vielleicht schon bald ähnlich attraktiv sind wie am Innenhafen.

(RP/rl)
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