Bürgeranwalt in Duisburg Im Zuständigkeitsgestrüpp

Duisburg · Manchmal scheinen Beschwerden von Anwohnern über Unsauberkeit und Probleme im Wohnviertel überhaupt nichts zu bringen. Auch die Bewohner des ehemaligen Kasernengeländes in Wanheim sind darüber empört.

 Der Radweg wird gerne von Motorradfahrern als "Abkürzung" missbraucht. Alle Versuche, motorisierten Zweirädern die Durchfahrt durch "S-Schikanen" zu erschweren, scheiterten bislang.

Der Radweg wird gerne von Motorradfahrern als "Abkürzung" missbraucht. Alle Versuche, motorisierten Zweirädern die Durchfahrt durch "S-Schikanen" zu erschweren, scheiterten bislang.

Foto: Andreas PRobst

Marc Eisentraut ist Sprecher der Anwohner der Straße Am Duisburger Richtweg. "Uns geht es gar nicht darum, für großes Aufsehen zu sorgen", sagt er. Nur Ernst genommen fühlen sich die Anwohner nicht mehr.

Das ehemalige Kasernengelände wurde bekanntlich durch die Gebag bebaut, gleichzeitig wurden dabei Straßen, Wege, Plätze und Grünanlagen eingerichtet. "Danach wurde die Infrastruktur nicht mehr gepflegt. Auf Nachfrage bei der Stadt erfuhren wir, dass kein offizieller Auftrag zur Pflege der Straßen oder Plätze gestellt wurde", so Eisenkraut. Nach einem Treffen der Eigentümer schrieben sie Anfang Mai einen Brief an die Stadtverwaltung. Darin heißt es: "Nachdem der Wohnpark Neuenhof nun bereits seit ein paar Jahren besteht, hat sich einiges an Dreck, Unkraut etc. angesammelt und das äußere Straßenbild lässt sehr zu wünschen übrig. Das Straßenbegleitgrün (Baumscheiben) und der eigentliche Mittelpunkt (Quartiersplatz) verwildern nahezu."

Daher fordern die Anwohner die Übergabe der Pflegerechte an die Wirtschaftsbetriebe und das Amt für Umwelt und Grün sowie eine Reinigung des Quartiers. "Bis heute haben wir keine Antwort erhalten, und das ärgert uns", so Eisenkraut. Offenbar sind die Anwohner im Zuständigkeitsgestrüpp zwischen Gebag, Wirtschaftsbetrieben und Umweltamt hängen geblieben. Heute will die Stadt Stellung dazu beziehen.

Auch der Versuch, von Seiten der Stadt sogenannte "S-Schikanen" für den Radweg zur zu bekommen, verlief bisher fruchtlos. "Der Radweg wird häufig von Motorradfahrern benutzt, die hier als Abkürzung durch den Wohnpark brettern. Vor kurzem wäre meine Tochter beinahe angefahren worden", so der Sprecher.

Selbst Ortstermine mit Bezirksamtsleiter Friedhelm Klein hätten nichts gebracht. Klein habe sich mehrere Standorte für die S-Schikanen notiert, dann sei aber weiter nichts passiert. Zurzeit ist Klein in Urlaub.

(RP/rl)
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