Duisburg In der Altenpflege droht ein Engpass

Duisburg · Die Agentur für Arbeit Duisburg setzt in Zukunft verstärkt auf die Ausbildung und Qualifikation von Altenpflegekräften, weil der Bedarf in der Stadt stetig zunimmt. Dafür fehlt aber qualifiziertes Fachpersonal.

 Blick in eine Altenpflegestation des Duisburger Christophorus Werks im Jochen Klepper Haus in Meiderich. In vielen Duisburger Pflegeeinrichtungen werden händeringend Fachkräfte gesucht.

Blick in eine Altenpflegestation des Duisburger Christophorus Werks im Jochen Klepper Haus in Meiderich. In vielen Duisburger Pflegeeinrichtungen werden händeringend Fachkräfte gesucht.

Foto: Archiv

2030 wird ein Viertel der Bewohner von Duisburg über 65 Jahre alt sein. Viele davon werden Pflege benötigen. Der schon jetzt angespannte Markt der qualifizierten Pflegekräfte wird daher in den kommenden Jahren noch schwieriger werden. Aus diesem Grund verstärkt die Agentur für Arbeit Duisburg schon jetzt ihre Bemühungen zur Ausbildung und Weiterqualifizierung von Altenpflegekräften. Die demografischen Veränderungen in der Duisburger Bevölkerung sorgen gleich an drei Stellen für eine Verschärfung der Altenpflegesituation. Einmal steigt die Zahl der Menschen über 65 Jahre in Duisburg bis 2030 um fast 20 Prozent und damit auch die Zahl der pflegebedürftigen Personen. Gleichzeitig sinkt der Anteil der Duisburger an der Gesamtbevölkerung unter 25 Jahre um rund zehn Prozent bis zum Jahr 2030 gegenüber 2011. Dadurch sinkt auch die Zahl der möglichen Berufsanfänger für die Berufe der Altenpflege. Und schließlich scheiden auch die aktuell in der Altenpflege beschäftigten Personen in den kommenden Jahren aus Altersgründen verstärkt aus dem Beruf aus. Ulrich Käser, Chef der Duisburger Agentur für Arbeit sieht hier ein dringendes Handlungsfeld: "Unsere Fachkräfte-Engpassanalyse beschreibt mir schon heute sehr deutlich, wie schwierig aktuell die erfolgreiche Besetzung von Arbeitsstellen in der Altenpflege ist. So lag etwa der Zeitraum von der geplanten Einstellung bis zur tatsächlichen Besetzung der Arbeitsstelle in der Zeit zwischen Juni 2012 und Mai 2013 in Nordrhein-Westfalen bei 136 Tagen und damit um 63 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt aller Berufe." Nach den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit vom September 2013 sind in Duisburg rund 40 Prozent der in der Altenpflege beschäftigten Personen unterhalb des Fachkräfteniveaus tätig.

"Hier kann die Agentur für Arbeit und schon jetzt und zielgerichtet mit ihren dafür eingerichteten Qualifizierungsprogrammen ansetzen", so Käser. "Neben den Umschulungen in den Altenpflegebereich, die wir ebenfalls durchführen, sehe ich aber gerade in der Aufqualifizierung jetzt schon in der Altenpflege arbeitender Personen einen geeigneten und gangbaren Weg, dem zunehmenden Fachkräftebedarf in diesem Bereich entgegenzuwirken. Mit den Duisburger Altenpflegeeinrichtungen sind wir schon im Gespräch, dennoch möchte ich immer wieder auf dieses dringliche gesellschaftliche Thema hinweisen." Duisburg steht mit den Problemen aus den demographischen Veränderungen nicht alleine da. Seit dem Dezember 2012 läuft die Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive der Bundesregierung, in der auch die Agentur für Arbeit eine wichtige Rolle einnimmt. Vorrangige Ziele sind dabei die Steigerung der Schülerzahlen in der Altenpflege und die Nachqualifizierung von Pflegehelfern zur Altenpflegefachkraft.

(RP)
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