Duisburg In Überlegung: Asylheim im St.-Barbara-Hospital in Neumühl

Duisburg · Am kommenden Donnerstag treffen sich am ehemaligen St.-Barbara-Hospital in Neumühl Vertreter von Stadt, Politik und Eigentümer, um sich anzuschauen, ob das Haus künftig als Übergangsheim für Asylbewerber genutzt werden könnte.

Der Klinikstandort wird vom Betreiber Helios nicht mehr benötigt. Die Stadt ist auf der anderen Seite in arger Bedrängnis, Unterkünfte für Asylbewerber zu finden. Schon vor wenigen Tagen hatte Sozialdezernent und Stadtdirektor Reinhold Spaniel im Gespräch mit der RP darauf hingewiesen, dass die Stadt bei der Unterbringung an ihre Grenzen gestoßen sei. Gleichzeitig würden aber immer wieder neue Busse mit Asylanten hier vorfahren. Die Flüchtlinge, die zum Beispiel aus Afghanistan und Syrien kommen, werden den Städten vom Land zugewiesen.

"Wir werden uns energisch gegen diese Planungen der Stadt zur Wehr setzen", kündigte gestern bereits der Neumühler CDU-Ratsherr Frank Heidenreich an. "Unsere Stadt ist mit den Rumänen und Bulgaren heute schon genug gebeutelt. Unser Oberbürgermeister hat ja gerade erst öffentlich gegenüber den Anwohnern des Problemhauses in Bergheim zugegeben, dass er nicht mehr wisse, wie er dieses Problem gelöst bekommt." Bei allem Verständnis für die große Notlage, in der sich beispielsweise syrische Kriegsflüchtlinge befinden, "ich bin der Meinung, es ist an der Zeit, dass jetzt mal andere Städte in die Verantwortung genommen werden müssen."

Oberbürgermeister Sören Link müsse sich nun dringend mit seinem Parteifreund Ralf Jäger, dem Innenminister von NRW, zusammensetzen und eine andere Lösung erarbeiten. Link könne nicht ständig nur lauthals nach der Hilfe von Bund und EU schreien, wenn es um die Osteuropäer gehe. "Er muss sich im Interesse unserer Stadt jetzt zur Not auch mal mit dem Land anlegen." Wenn die hohe Zahl der hier lebenden Rumänen und Bulgaren bei der Zuweisung berücksichtigt würde, "dann wäre uns ja schon viel geholfen", so Heidenreich.

(RP)
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