Duisburg Initiative will die Montana-Ranch retten

Duisburg · Es ist still geworden um die Sioux-Montana-Ranch. Seitdem das Bauordnungsamt Mitte Juli eine Nutzungsuntersagung für das Gelände ausgesprochen hat, haben sich Erich und Irma Wiesner zurückgezogen.

Cowboys und Indianer: Wilder Westen in Duisburg
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Die Entscheidung habe sie hart getroffen, sie wollten sich derzeit nicht öffentlich äußern, hieß es wiederholt seitens der Pressestelle der Stadt. Und die Verwaltung selbst sagt: Wenn die Pächter nichts sagen wollen, werden wir das auch nicht.

Dennoch geht die Diskussion um die Kult-Stätte im Duisburger Westen weiter — auch gerade, weil es so wenige Informationen gibt. Aus einer Facebook-Initiative des ehemaligen Rheinhauser Journalisten Matthias Tilgner hat sich eine Gruppe mit dem Namen "Rettet die Montana-Ranch" gegründet. Koordiniert wird die Aktion von vier Duisburgern, die bislang noch nichts direkt mit der Ranch zu tun hatten, sich aber trotzdem aus den unterschiedlichsten Gründen mit ihr verbunden fühlen.

Bis gestern Abend haben sich bereits 416 Sympathisanten auf Facebook gemeldet. Menschen bieten ihre Hilfe an, tauschen Erinnerungen aus, die sie mit dem Ort verbinden, stellen kritisch infrage, ob die Schließung wirklich nötig war.

Schon über 400 Mitglieder

Neben der Facebook-Seite haben die Mitglieder der Initiative auch eine neue Homepage ins Leben gerufen. Auf www.montana-ranch.de haben sich mittlerweile 414 Menschen an einer Online-Petition beteiligt.

Angesichts dieser Zahlen zeigt sich Matthias Tilgner, Sprecher der Initiative, "zuversichtlich, dass es auch neben den zahlreichen Bekundungen tatsächlich einige aktive Helfer geben wird".

Konkret wollen er und seine Mitstreiter nun, in Absprache mit den Wiesners, neue Mitglieder für den "Sioux-Club Montana" suchen. Erich Wiesner hatte den Verein, der die Ranch offiziell betreibt, 1960 gegründet. Mittlerweile hat er jedoch nur noch sechs Mitglieder, drei davon aus der eigenen Familie. "Der Verein soll sich auch für Menschen öffnen, die nicht dem Western-Hobby frönen", so Tilgner. Denn abseits vom reinen Western-Club habe sich die Ranch ja in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Kulturträger in Duisburg entwickelt.

"Lebenswerk weiterführen"

"Aber egal, wie sich der Verein in Zukunft entwickelt. Uns ist wichtig, dass sich das Ganze im Sinne der bisherigen Vereinsmitglieder und natürlich von Irmgard und Erich Wiesner entwickelt", führt Tilgner weiter aus. Das Lebenswerk der Wiesners solle auf jeden Fall erhalten bleiben.

Die Gruppe hofft nun, über die Homepage und die Facebook-Seite www.facebook.com/montana-ranch Menschen zu finden, die aktiv helfen wollen. "Vielleicht als Vereinsmitglieder, vielleicht einfach nur so", so Tilgner. Neben Interessierten, die bei den erforderlichen Umbaumaßnahmen mit anpacken, würden natürlich auch Spender gesucht. Außerdem könne man sich über die Homepage auch mit anderen Ideen melden, die zum Erhalt der Ranch beitragen.

(RP/rl)
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