Duisburg Innenstadt ist Mittwoch dicht

Duisburg · Die Gewerkschaft Verdi hat erneut zum Warnstreik im öffentlichen Dienst aufgerufen. In Duisburg sind morgen Protestmärsche geplant, viele Straßen deshalb gesperrt. Busse und Bahnen fahren nicht, auch Kitas bleiben zu.

Fragen und Antworten zum Verdi-Streik 2012
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Foto: Ines Rzepka

Die Duisburger Bürger müssen sich morgen auf deutliche Beeinträchtigungen einstellen. Aufgrund des Tarifstreits im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft Verdi erneut zum Warnstreik aufgerufen. Unter anderem wird es zwei Protestzüge und eine Kundgebung auf dem Burgplatz geben. Die Polizei rechnet mit Verkehrsbehinderungen. Die RP beantwortet die wichtigsten Fragen zum Ausstand.

Wie komme ich morgen zur Arbeit?

Wenn Sie in der Duisburger Innenstadt arbeiten, gehen Sie am besten zu Fuß, oder fahren Rad. Busse und Bahnen der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) bleiben den ganzen Tag über im Depot. Verdi hat diesmal auch die Belegschaft der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe (NIAG) zum Warnstreik aufgerufen. Nach Angaben einer Sprecherin ist aber nicht ausgeschlossen, dass Busse der 900er Linien verkehren, weil teilweise private Unternehmer für die NIAG fahren. Wegen der Demonstrationen wird es am Vormittag aussichtslos sein, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren. "Vor allem rund um den Innenhafen wird es voll", sagt Verdi-Geschäftsführer Thomas Keuer. Er rät dazu, die City von 9 bis 13 Uhr weiträumig zu umfahren.

Wo wird demonstriert?

Der erste Protestmarsch beginnt um 9 Uhr auf dem DVG-Betriebshof am Unkelstein. Die Demonstranten ziehen zum DGB-Haus am Stapeltor und weiter zum Burgplatz vor dem Rathaus. Der zweite Zug startet ebenfalls um 9 Uhr auf dem Hof der Wirtschaftsbetriebe in Hochfeld und führt über die Bungertstraße zum Burgplatz. Bei der Kundgebung um 10 Uhr vor dem Rathaus spricht unter anderem Verdi-Bundesvorstand Achim Meerkamp. Die Gewerkschaft erwartet bis zu 10 000 Teilnehmer.

Wer beteiligt sich am Warnstreik?

Neben der Duisburger Verkehrsgesellschaft hat Verdi Beschäftigte der Stadtwerke, Wirtschaftsbetriebe, Sparkassen, Jobcenter, Stadtverwaltung, Studentenwerke, Gebag, Autobahnmeisterei, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung aufgerufen. Außerdem beteiligen sich Schulhausmeister und Erzieher aus Kindertagesstätten.

Welche Kitas sind geschlossen?

Das Jugendamt schätzt, dass bis zu 50 der 76 städtischen Kindergärten betroffen sein werden. Alle Eltern seien über den Warnstreik informiert worden. Das Pressereferat teilte gestern mit, dass es "Lösungen und Angebote" für Eltern geben werde, die zwingend auf die Betreuung ihrer Kinder angewiesen sind. Notbetreuung sei geregelt.

Sind auch Schulen betroffen?

Lehrer im Landesdienst sind laut der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) solidarisch mit den Streikenden. Die GEW rechnet damit, dass Duisburger Schulen geschlossen bleiben, sollten Hausmeister und Sekretärinnen auf die Straße gehen. "Wenn die Sicherheit der Kinder durch den Arbeitskampf des Schulpersonals gefährdet ist, werden sich die Lehrkräfte nicht als Streikbrecher instrumentalisieren lassen", teilte der GEW-Stadtverband mit.

Bleiben Ämter zu?

Ob städtische Ämter wegen des Streiks geschlossen bleiben, wollte die Verwaltung gestern weder bestätigen noch ausschließen.

(RP/rl)
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