Duisburg Inseln ersetzen nackten Beton

Duisburg · Innenstadtentwickler Dr. Ralf Oehmke ist überglücklich: Die Landesmittel zum Ausbau der Bahnhofsplatte sind freigegeben. Jetzt werden die Arbeiten ausgeschrieben, so dass es mit Beginn des Jahres 2012 losgehen könnte.

Schön ist anders: Von der Königstraße in Richtung Hauptbahnhof bleibt der Blick heute an einer betongrauen Fläche hängen, die alles andere als einladend aussieht. Schwer vorstellbar, dass dieser Eindruck im Sommer kommenden Jahres vermutlich ein ganz anderer sein wird, dann, wenn die Ideen zur Gestaltung der Bahnhofsplatte realisiert worden sind.

In wenigen Wochen können die Arbeiten ausgeschrieben werden, kündigte Innenstadtentwickler Dr. Ralf Oehmke jetzt im Gespräch mit der RP an. Parallel dazu sind noch einige Grundstücksgeschäfte zu tätigen. So wird beispielsweise auf der Fläche des heutigen Fernbusbahnhofs künftig ein Steigenberger Hotel stehen. Und an der Mercatorstraße in Höhe der Königstraße wird der Projektentwickler Multi Development künftig seinen Deutschlandsitz haben und weitere Büroetagen für Fremdmieter zur Verfügung stellen.

Erster Eindruck von der Stadt

In Richtung Osten werden die Mitarbeiter dann auf eine parkähnliche Landschaft mit einigen Themeninseln blicken. Eine von ihnen wird beispielsweise der Duisburger Zoo gestalten und dort eine Skulptur aufstellen, die springende Delfine zeigt, Markenzeichen des Tiergartens am Kaiserberg.

An anderer Stelle werden die Passanten in Ruhe Kaffee trinken und Kuchen essen können. Wieder eine andere Insel ist für kreative Ideen der Duisburger Uni reserviert. Die ankommenden Reisenden sollen beim Verlassen des Hauptbahnhofs gleich einen wunderschönen ersten Eindruck von der Stadt bekommen, so die Zielsetzung. Dazu gehört auch, dass die wenig attraktive Videoleinwand, die heute vor dem Hauptbahnhof flimmert, abgebaut wird. Ihr künftiger Standort ist in der Nähe der Verknüpfungshalle. Dr. Oehmke hat große Hoffnungen, dass die Arbeiten im Wesentlichen im Sommer abgeschlossen sind. Voraussetzung dafür ist allerdings "dass uns am Jahresanfang nicht der Frost aufhält." Bereits 2009 hatten die Planer des Büros Kiparlandschaftsarchitekten die Pläne für die Gestaltung der Platte vorgestellt. Wie berichtet hatte das Architekturbüro mit Sitz in Duisburg und Mailand den Gestaltungswettbewerb für sich entschieden. Dabei war insbesondere der Untergrund ("Fluidum") auf besondere Gegenliebe gestoßen.

Feinkörniger Belag

Ein dunkler Rheinkies, der mit Asphalt verklebt werden soll, wird an den Rändern von hellem Quarzkies abgegrenzt. Der Boden ist so feinkörnig, dass auch das Betreten mit High Heels kein Problem sein soll. Als Vorbild dient ein ähnlicher Untergrund im Bereich Airport City in Düsseldorf.

Ob die Werthmann-Kugel ihren Platz auf der neu gestalteten Platte bekommen wird, ist noch offen. Sicher ist dagegen, dass die Venée-Skulptur nicht vom Opernplatz vor den Hauptbahnhof rücken kann: Sie ist zu schwer und würde die Statik der Platte gefährden.

(RP/jul)
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