Duisburg KKD: Helios will investieren

Duisburg · Die Helios Kliniken und die Bistums-Tochter Kosmas und Damian GmbH übernehmen das Katholische Klinikum Duisburg (KKD). Helios will 176 Millionen Euro an zwei Duisburger Standorten investieren.

 Die künftigen Partner (von links): Prof. Gunter Lauven (Kosmas und Damian GmbH), Generalvikar Dr. Hans-WernerThönnes sowie Dr. Francesco De Meo und Hans Walter Singer von der Helios Kliniken GmbH.

Die künftigen Partner (von links): Prof. Gunter Lauven (Kosmas und Damian GmbH), Generalvikar Dr. Hans-WernerThönnes sowie Dr. Francesco De Meo und Hans Walter Singer von der Helios Kliniken GmbH.

Foto: Ralf Hohl

Mit einem Beteiligungsmodell soll die Zukunftsfähigkeit des KKD gesichert und gleichzeitig das katholische Profil der Krankenhäuser gewahrt bleiben. Vertreter von Helios und des Bistums stellten das Konzept gestern zunächst den Mitarbeitern und dann der Presse vor.

Dr. Hans-Werner Thönnes, Generalvikar des Bistums Essen, erläuterte plastisch, warum die Kirche beim KKD einen Partner braucht: "Die Summe aus Verbindlichkeiten und zukünftigem Investitionsbedarf für das KKD entspricht im Jahr 2011 drei Viertel des Haushaltes des Bistums Essen", sagte Thönnes.

Mit Helios hat das Bistum nun eines der Schwergewichte in der Branche mit ins Boot geholt. Helios ist eine Tochter des Dax-gelisteten Fresenius-Konzerns und hat deutschlandweit 64 Kliniken mit mehr als 34 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro. Helios-Geschäftsführer Dr. Francesco De Meo und Regionalleiter Hans Walter Singer erläuterten, wie sie sich die Zukunft der zum KKD gehörenden Häuser vorstellen.

An zwei Standorten

Dazu gehört, dass die Kliniken an zwei Standorten zusammengeführt werden. Ein Neubau ist am Standort St. Johannes-Hospital in Hamborn, ein weiterer am Marien-Hospital in Hochfeld geplant. Dafür will Helios insgesamt 155 Millionen Euro investieren, dazu kommen noch einmal 21 Millionen Euro für Medizintechnik. Die Neubauten sollen Ende 2016 fertig sein.

Das St. Vincenz-Hospital (Dellviertel) und das St. Barbara-Hospital (Neumühl) sollen bis zur Fertigstellung weiterbetrieben werden. Anschließend werden die beiden Häuser geschlossen, die bisher dort untergebrachten Abteilungen in die Neubauten integriert. Für die Rhein-Klinik Beeckerwerth als reine Reha-Einrichtung ist aber noch keine abschließende Lösung gefunden.

Für die rund 2200 Beschäftigten gilt: Alle Verträge werden weitergeführt, betriebsbedingte Kündigungen sind bis zum 30. Juni 2014 ausgeschlossen. Helios zahle in der Regel Gehälter, die über denen des Bistums liegen, erklärte De Meo.

Außerdem gibt es für Beschäftigte, die Nichtraucher sind, einen zusätzlichen Urlaubstag. Bis zu 100 Euro im Monat werden von Helios für die Kinderbetreuung übernommen. Alle Auszubildenden bekommen ein Notebook, für mindestens ein Viertel aller Krankenpflegeschüler gibt es eine Übernahmegarantie.

Über den Kaufpreis wurden zwischen Helios und dem Bistum Stillschweigen vereinbart. Das Kartellamt muss der Transaktion noch zustimmen. An der Bettenzahl von zurzeit 1034 soll zunächst nichts verändert werden. Wichtiger als die Bettenzahl sei die der zufriedenen Patienten, so De Meo.

(RP)
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