Duisburg Kommentar: Neuanfang

Duisburg · Sören Link verkauft sich als netter Mann, der als Sozialdemokrat weder politische Berührungsängste nach links, noch nach recht hat. Er vermittelt den Eindruck, eine Integrationsfigur zu sein.

Doch er weiß ganz genau, dass er selbst noch Kritiker in seiner eigenen Partei von seiner OB-Kandidatur überzeugen muss. Der Parteivorstand, der wochenlang nach dem Konsens-Kandidaten suchte, hatte ihn nicht an die erste Stelle gesetzt, wohl wissend, dass die anderen am Bündnis beteiligten Parteien sich nicht alle hinter Link stellen werden.

Die Linken machten das gleich mit ihrem Gegenvorschlag deutlich. Aus der FDP ist zu höheren, dass ein "Durch-und-Durch-Sozialdemokrat" wohl nicht ihr Mann werden wird. Link gilt in seiner Partei eher dem rechten als dem linken Flügel zugehörig, was nicht folgenlos für das rot-rot-grüne Ratsbündnis bleiben dürfte. Dass er gestern zu seinen Vorstellungen, wie er das Amt ausfüllen will, nichts Konkretes sagen konnte, ist verzeihbar, weil die Nominierung vergleichsweise kurzfristig erfolgte. Doch da muss noch mehr kommen, um auch die zu überzeugen, die sich einen Neuanfang für Duisburg ganz anders vorstellen.

(RP)
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