Duisburg Kröten weichen Möbelhaus

Duisburg · Rolf Ostermann hält weiter an seinen Plänen fest: Im Herbst dieses Jahres will er mit dem Bau seines Möbelhauses auf dem Meidericher Zeus-Gelände beginnen. Doch erst muss die Kreuzkröte umgesiedelt werden.

 Im Wittener Haupthaus von Ostermann gibt es eine riesige Küchenwelt. Auf dem Meidericher Zeus-Gelände plant Ostermann ein großes Möbelhaus und einen Mitnahmemarkt.

Im Wittener Haupthaus von Ostermann gibt es eine riesige Küchenwelt. Auf dem Meidericher Zeus-Gelände plant Ostermann ein großes Möbelhaus und einen Mitnahmemarkt.

Foto: Ostermann

Die Kreuzkröten müssen umgesiedelt werden. Das rund 126 000 Quadratmeter große Zeus-Gelände in Obermeiderich in Nachbarschaft zu Ikea, ist zur Heimat dieser Lurchart geworden. "Das Zeus-Gelände als Brachfläche hat aufgrund der Altlasten einen sehr verdichteten Untergrund bekommen.

Einen Einbruch wie bei uns auf der A 45 ist hier deshalb nicht zu befürchten, und wir haben einen sehr standsicheren Untergrund für unser Bauvorhaben. Allerdings sind einige Bereiche ständig feucht, weil das Wasser nicht versickern kann", so der Unternehmer im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Flächen mit niedrigen Wasserständen bieten ideale Lebensbedingungen für die Kreuzkröte (lat.: bufo calamita). Da ihr Bestand wegen immer weniger geeigneter Lebensräume als gefährdet gilt, ist das Unternehmen gefordert. "Wir werden die Tiere umsiedeln", sagt Geschäftsführer Rolf Ostermann. Da die Möbel-Gruppe damit naturgemäß nicht sonderlich vertraut ist, wird die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet, die bekanntlich im benachbarten Landschaftspark untergebracht ist, die Umsiedlung vornehmen. Das ist zur Laichzeit im März oder April geplant.

"Der Teufel steckt im Detail. Aber wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", so Ostermann. Dazu gehören neben der Kröten-Umsiedlung auch ein Verkehrskonzept und Maßnahmen zur Einhaltung der Störfall-Verordnung. Beim Verkehrskonzept stehen vor allem die "Ikea-Kreuzung" Beecker Straße / Hamborner Straße und die Einfahrt auf das künftige Möbelhaus-Gelände an der Hamborner Straße im Fokus.

Für Entlastung soll ein neuer Kreisverkehr vor der Einfahrt sorgen. Der Kreisel wird von Ostermann finanziert werden müssen. Zusätzlich musste das Unternehmen weitere 300 Quadratmeter eines Nachbargrundstückes von der NRW.Urban-Gesellschaft kaufen, um den Kreisverkehr verwirklichen zu können.

Störfall-Prüfung

Die neue Störfallverordnung des Landes verlangt von Unternehmen, die sich in der Nachbarschaft zu Firmen mit möglichen gravierenden Unglücken niederlassen, eine gesonderte Prüfung. "Da es in der Nähe solche Betriebe aus den Sparten Metall beziehungsweise Chemie gibt, müssen wir das berücksichtigen. Ob das nun mehr Fluchtwege oder dickere Glasscheiben bedeutet, weiß ich auch noch nicht", so Ostermann.

Ansonsten ist man bei der Möbel-Gruppe guter Dinge: Wenn es mit der Offenlegung im März klappt, könnte der Rat in seiner Sitzung am 25. Juni Baurecht beschließen. "Dann ist im Herbst Baubeginn", sagt Ostermann.

(RP/rl)
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