Duisburg Leitung von Rumeln nach Kapellen

Duisburg · Der Getränkehersteller Niederrhein Gold aus Moers-Kapellen, der im vergangenen Jahr das Wasserwerk Rumeln gekauft hat, will eine Wasserleitung von dort zu seinem Betrieb auf Moerser Stadtgebiet verlegen lassen. Diese soll auch durch Waldgebiet und den Aubruchsgraben verlaufen.

 Im Mai 2011 haben die Stadtwerke Duisburg das Wasserwerk an der Bonertstraße in Rumeln an den Getränkerhersteller Niederrhein Gold verkauft.

Im Mai 2011 haben die Stadtwerke Duisburg das Wasserwerk an der Bonertstraße in Rumeln an den Getränkerhersteller Niederrhein Gold verkauft.

Foto: Probst

Zwischen dem Wasserwerk Rumeln und dem Standort von Niederrhein Gold in Moers-Kapellen soll eine zirka 3,5 Kilometer lange Wasserleitung verlegt werden. Im Mai 2011 hatten die Stadtwerke Duisburg das Wasserwerk an der Bonertstraße inklusive aller Anlagen, Gebäude und Grundstücke an den Getränkehersteller, der vor allem für seine Copeo-Fruchtsäfte bekannt ist, verkauft.

Die Trasse soll zunächst rund 200 Meter in dem Waldbereich zwischen Bonertstraße und Mühlenwinkelsweg verlaufen. Anschließend soll sie weiter nach Südwesten in der Straße Papenacker geführt werden. Am Abzweig Hochfeldstraße soll sie durch einen Acker und weiter über den Aubruchsgraben bis zur Kirschenallee geführt werden. Dort soll die Leitung nach Westen abknicken und auf Moerser Stadtgebiet entlang der Lauersforter Straße verlaufen.

Laut Amt für Umwelt und Grün der Stadt Duisburg soll die Wasserleitung hauptsächlich in den Straßen verlegt werden — was keinen nennenswerten Eingriff in Natur und Landschaft bedeute. Die Leitung würde aber auch durch den Waldbereich an der Bonertstraße gehen, und ein Acker am Aubruchsgraben müsste überquert werden. Dies sei schon als Eingriff in Natur und Landschaft zu bewerten, Gehölze seien jedoch nicht betroffen. Als Kompensation sei am Ufer des Grabens eine Bepflanzung mit standortgerechten, heimischen Gehölzen vorgesehen. Eine Artenschutzrechtliche Prüfung (ASP) habe ergeben, dass Brutvögel, Fledermäuse und Amphibien nicht gestört würden.

Der Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde der Stadt Duisburg, der in seiner jüngsten Sitzung über das Vorhaben beriet, sieht das Vorhaben ein wenig kritischer, gab aber letztlich doch grünes Licht für die Pläne. Er knüpfte seine Zustimmung allerdings an Auflagen: Drei Rotbuchen und eine Esskastanie, die als Naturdenkmale eingetragen sind und auf Duisburger Gebiet im Bereich der geplanten Trasse stehen, dürften nicht beeinträchtigt werden. Außerdem dürften die Wege, unter denen die Leitungen verlegt werden sollen, nur zu einer Jahreszeit geöffnet werden, in der kein Tier brütet.

"Was auf Moerser Gebiet passieren soll, sehen wir ein wenig kritischer", sagte Beiratsmitglied Klaus Radny nach der Sitzung. "Hier soll die Leitung durch den hochgeschützten Lauersforter Wald verlaufen. Aber hier sind wir nicht zuständig. Über das, was auf Moerser Gebiet geschieht, muss der Kreis Wesel entscheiden."

An Niederrhein Gold verkauft hatten die Stadtwerke Duisburg das Wasserwerk, weil Duisburg immer mehr Einwohner verliert und dadurch immer weniger Wasser gebraucht wird. In den vergangenen Jahren war der Betrieb des Werkes in Rumeln bereits sukzessive heruntergefahren worden und lief zum Schluss nur noch im Grundbetrieb, damit die Brunnen nicht versanden. Der Stadtteil Rheinhausen wird mittlerweile über die Wasserwerke in Bockum und Wittlaer versorgt.

(RP/ac)
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