Duisburg Mercators wohlfeile Worte

Duisburg · Anlässlich des 500. Geburtstages von Gerhard Mercator, der über 40 Jahre bis zu seinem Tode in Duisburg lebte, hatte die Bürgerstiftung zu einem festlichen Galaabend eingeladen. Die Besucher im Ratssaal waren begeistert.

 Die Schauspielschüler der Essener Folkwang-Schule in ihren historischen Kostümen waren nicht nur ein echter "Hingucker", sie sorgten mit ihren "Streitgesprächen" auch für reichlich Gelächter im Ratssaal.

Die Schauspielschüler der Essener Folkwang-Schule in ihren historischen Kostümen waren nicht nur ein echter "Hingucker", sie sorgten mit ihren "Streitgesprächen" auch für reichlich Gelächter im Ratssaal.

Foto: Andreas Probst

Auch wenn die Dressur-Olympiasiegerin von 1976, Gabriela Grillo, pferdesportlich gesehen schon viel erlebt hat, aber ein Pferd auf den Fluren des Duisburger Rathauses muss auch ihr merkwürdig vorgekommen sein. Die anderen 143 Gäste des von der Bürgerstiftung ausgerichteten "Mercator-Dinners" wurden ebenso auf diese eher ungewöhnliche Art von , dem königlichen Boten auf seinem Kunst-"Zossen" begrüßt. Das ursprünglich im Sommer als Freiluftveranstaltung geplante Dinner fand nun im nobel hergerichteten Ratssaal an historischer Stätte statt.

Dort, wo sonst debattiert und über Duisburgs Geschicke entschieden wird, saßen nun an festlich dekorierten Tischen die Gäste und lauschten den Grußworten der Stiftungsvorsitzenden Ira Ortmann sowie des Geschäftsführers, Manfred Berns. Thomas Diederichs vom Hauptsponsor Volksbank Rhein-Ruhr bedankte sich ebenso für das Engagement der Bürgerstiftung wie OB Sören Link, der sich mit Partnerin Sonja Bartsch dieses gesellschaftliche "Highlight" ebenfalls nicht entgehen ließ. Moderatorin Helena Felixberger führte charmant und souverän durch das Programm.

Ein absoluter Höhepunkt war der Auftritt von Gerhard Mercator selbst und weiteren Figuren der Zeitgeschichte. Nicht nur der große Kartograf hielt in historischem Kostüm Einzug in den Kerzen beleuchteten Ratssaal, in seinem Gefolge befanden sich auch Elisabeth I., Maria Stuart, Katharina de Medici, Michelangelo, Papst Leo X. und als Mönch, Martin Luther. Mercator begrüßte die festliche Gesellschaft mit wohlfeilen Worten, erinnerte an sein Wirken unweit des Rathauses, erläuterte die Latinisierung seines ursprünglichen flandrischen Namens Gerard Cremer und erinnerte urkomisch auch an den Tag seines Todes. Genauso so humorvoll und satirisch waren auch die Streitgespräche von Mercators historischen Zeitgenossen.

Schauspieler Dirk Witthuhn als Mercator begeisterte die Besucher genauso wie die Schauspielschüler der Essener Folkwang-Schule. Die erfrischend witzigen Dialog-Texte stammten aus der Feder von Volksbank-Pressesprecher Günter Sickmann, der sich den begeisterten Beifall der Besucher genauso verdient hatte, wie die Schauspieler auf der improvisierten Bühne im Ratssaal. Danach bat Frank Schwarz zu einer kulinarischen Weltreise. "Triofolie" bot anschließend urkomische, größtenteils pantomimische "visuelle Comedy" und zum Abschluss bot Dirk Scheffel als "schnellster Xylophonist des Universums" ein virtuoses musikalisches Feuerwerk.

(RP)
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