Duisburg Möbelhaus im Park

Duisburg · Auf große Skepsis stieß der Berliner Unternehmer Kurt Krieger gestern bei der Vorstellung seiner Pläne für das Güterbahnhofsgelände. Er warb für seinen Park und erteilte der "Duisburger Freiheit" ein klare Absage.

Fragen nach Umweltgesichtpunkten, architektonischer Qualität, Arbeitsplätzen und möglicher weiterer Expansion zeigten die Skepsis bei den rund 50 Gästen der Informationsveranstaltung gegenüber den Krieger-Plänen. Auf Einladung des Bürgervereins Neudorf und des Bürgerforums Mitte gab es im Versammlungsraum von DuisburgSport an der Regattabahn Antworten aus erster Hand.

Was hat Krieger konkret vor?

Der neue überarbeitete Entwurf sei "der sechste Plan in der sechsten Woche", so der Unternehmer. Danach könnten nördlich der Koloniestraße Büros auf rund 120 000 Quadratmetern entstehen. Daran anschließend sind drei Möbelhäuser (die Marken "Skonto", "Krieger" und "Höffner") vorgesehen, das größte mit einer 240 Meter langen Außenfront und rund 950 ebenerdigen Parkplätzen. Dazu gibt es einen etwa 15 Hektar großen Park, der sich bis zum Tennisplatz im Süden erstreckt.

Wie sieht der Park aus, wer bezahlt und wer pflegt ihn?

Eine Schallschutzwand und Bäume grenzen ihn zur A 59 ab, Erdhügel zu den Bahngleisen. Vorgesehen sind Seen, Grünflächen, Bäume, ein Café, eine Skater- und Basketballanlage und eine Musikmuschel. Sowohl die Anlage wie auch die Pflege würde Krieger finanzieren.

Was hält Krieger von den Foster-Plänen und der "Duisburger Freiheit"?

Gar nichts. "Nichts gegen die Foster-Pläne — aber es muss auch realistisch sein", so Krieger. Büroflächen in großem Stil seien nicht vermarktbar. "Von Wohnbebauung halte ich an dieser Stelle überhaupt nichts. Sie haben doch hier direkt an der A 59 immer ein Grundrauschen — wer will denn da wohnen?" Es sei deshalb logisch, das Gelände als Gewerbegebiet auszuweisen.

Wie viele Arbeitsplätze entstehen?

400 "ordentliche" Jobs würden auf Dauer geschaffen. Krieger betonte, bei ihm gebe es keine "Billigjobs", es gebe auch Betriebsräte.

Wie stellt sich Krieger hochwertige Architektur vor und wie ist es um die Innenstadtverträglichkeit seines Sortiments bestellt?

Moderne Stahl- und Glaskonstruktionen seien mit Möbelhäusern von einst nicht mehr zu vergleichen. Die Dächer würden begrünt, man käme ohne Klimaanlagen aus. Der Firmenchef selbst sieht "keine Konkurrenz" zum Einzelhandel in der Innenstadt. Es ginge ihm primär um Möbel.

Was macht Krieger, wenn seine Pläne vom Rat abgelehnt werden?

Abwarten. In Hamburg arbeitet Krieger bereits seit 15 Jahren an einem ähnlichen Projekt.

(RP)
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