Duisburg Münzstraße mit Zukunft

Duisburg · Das Viertel zwischen Rathaus und Hochstraße soll als Handelsstandort erhalten bleiben. Denkbar ist eine Mischnutzung aus Einzelhandels- und Büroflächen. Die Entwicklung hängt vom Erfolg des Stadtfensters ab.

 Die wiederbelebte Münzstraße lockt mit einem konzentrierten Angebot im Bereich der Ein-Euro-Waren. Offenbar besteht dafür eine große Nachfrage, denn der Andrang der Kunden ist groß.

Die wiederbelebte Münzstraße lockt mit einem konzentrierten Angebot im Bereich der Ein-Euro-Waren. Offenbar besteht dafür eine große Nachfrage, denn der Andrang der Kunden ist groß.

Foto: Probst, Andreas

Ein-Euro-Shops sind nicht jedermanns Geschmack. Doch offenbar haben sie ihr Publikum. Denn wer die Münzstraße rauf und runter geht, der ist hier nicht allein. Unbemerkt haben sich die Billigläden an dieser Fußgängerzone zwischen der Steinschen Gasse und dem Schwanentor konzentriert. Kaum ein Ladenlokal steht leer. Und die Kunden sind angetan und kommen in großer Zahl.

Magnet für die meisten ist der Knüllermarkt im ehemaligen SinnLeffers-Haus. Inhaberin Petra Manoa und ihr Lebensgefährte Jürgen Teck haben vor einem Jahr das Deko-Kaufhaus eröffnet und damit die schon totgesagte Münzstraße wieder belebt. Vor allem den Platz vor ihrer Türe, den Münzplatz, will die kreative Geschäftsfrau attraktiver machen. Dazu stellt sie regelmäßig Bestuhlung, die sie im Laden verkauft, nach draußen, und zwar nicht nur zum Anschauen, sondern vor allem zum Platz nehmen. Dass das gegenüberliegende Café leersteht, bereitet ihr schon länger Kopfzerbrechen. Gut möglich, dass sie in einiger Zeit mit einem Nutzungskonzept für diese Immobilie überrascht, das sie dann auch noch selbst realisiert.

Im Masterplan Innenstadt ist vorgesehen, das Viertel zwischen dem Rathaus, der Steinschen Gasse, der Hochstraße am Marientor und dem Innenhafen als einen neuen Bürostandort zu entwickeln. Getan hat sich hier bislang allerdings noch nichts. Und auch aus der Idee, das leerstehende C&A-Gebäude Kulturschaffenden (zum Beispiel der Freien Szene) zur Verfügung zu stellen, sind nach wie vor Wunschträume. Für Planungsdezernent Carsten Tum ist es darum durchaus überlegenswert, den Einkaufsstandort zu stärken.

Stadtfenster soll Viertel beleben

Die Entwicklung an der Münzstraße wird derzeit vor allem durch die Baustelle für das Stadtfenster beeinflusst. "Ich setze doch jetzt keine Tische und Stühle vor die Tür", sagte ein Café-Haus-Betreiber und schaut auf die Staubwolke, die sich vom Baustellengelände über die Straße legt. Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, sieht hier auch in Zukunft noch einen Handelsstandort. "Wenn das Stadtfenster 2014 fertiggestellt ist, erfährt das gesamte Viertel eine Aufwertung", so Bommann. "In der Münzstraße wird es immer Handel geben. Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß."

Er glaube nicht daran, dass man die Geschäftsräume im ehemaligen C&A-Gebäude an nur einen einzigen Investor vermieten könne. "Dafür ist das Risiko zu groß", erläutert der Verbandsvertreter. "Ich kann mir vorstellen, dass der Einzelhandel in der Münzstraße zukünftig nur noch ebenerdig stattfinden wird." Höher gelegene Etagen seien ohnehin besser als Büroräume zu vermitteln.

(RP)
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