Bester Koch in Duisburg Nach Insolvenz: Brendel probiert's nochmal

Duisburg · Der Friemersheimer Koch eröffnet am Freitag sein neues Restaurant im Wasserviertel. Das nahe Theater soll Umsatz bringen – und vielleicht auch seine Freundschaft zum Innenminister, der am Donnerstag zusammen mit dem OB zum Probeessen kam.

Der Friemersheimer Koch eröffnet am Freitag sein neues Restaurant im Wasserviertel. Das nahe Theater soll Umsatz bringen — und vielleicht auch seine Freundschaft zum Innenminister, der am Donnerstag zusammen mit dem OB zum Probeessen kam.

Dirk Brendel ist zurück. Der Koch, der mit seinem Restaurant in Friemersheim gerade erst Schiffbruch erlitten hat, gleichzeitig aber als der beste Mann am Kochtopf in Duisburg gilt, wagt einen neuen Anlauf im Wasserviertel. Er hat mit seinem Restaurant "Einfach Brendel" die Räumlichkeiten des ehemaligen Lokals "Don Camillo" an der Fuldastraße bezogen und war Donnerstagmorgen sichtlich glücklich über diese Entscheidung: "Friemersheim ist Geschichte. Jetzt beginnt ein neues Kapitel. Ich bin ich froh, dass wir den Sprung über den Rhein gewagt haben", sagt Brendel. "Ich wollte schon seit Jahren in die Innenstadt. Und nun hat es einfach perfekt gepasst."

Vor allem die Nähe zum Stadttheater lässt den Küchenchef auf florierende Geschäfte hoffen. "Ich glaube, dass wir von den Veranstaltungen profitieren werden", sagt der Restaurantbesitzer. "Wer vor oder nach dem Theaterbesuch Hunger hat, der ist bei uns an der richtigen Adresse."

Verglichen mit seinem mittlerweile geschlossenen Stammhaus in Friemersheim bietet das "Einfach Brendel" wenig Platz. Der Wirt kann im Inneren gerade mal 26 Gäste unterbringen. Und hier geht es nach dem Motto: Wer zuerst kommt, bekommt auch einen Platz. Denn die Möglichkeit, sich einen Tisch reservieren zu lassen, will Brendel bewusst nicht anbieten. "Wir haben uns dazu entschieden, weil der Platz hier endlich ist. Wir müssten sonst zu viele Leute wegschicken, die spontan hier vorbeischauen", so der Restaurantchef. "Ich denke, dass sich das Gästeaufkommen in einigen Monaten einpendeln wird." Im Sommer wird es etwas leichter sein, in dem Restaurant einen Platz zu finden. Denn der Gastronom hat eine Konzession für 35 bis 40 Außenplätze erhalten. In den wärmeren Monaten wird er also rund 60 Gäste in seinem Restaurant bewirten können. "Der knapp bemessene Platz wird der Qualität des Essens aber keinen Abbruch tun", verspricht Brendel. "Im Gegenteil, wir werden die Gäste, die zu uns kommen, sogar noch besser bedienen können."

Wechselnde Tageskarte sorgt für Abwechslung

Ausgefeilte Fünf-, beziehungsweise Sieben-Gänge-Menüs, für die der "Gasthof Brendel" in Friemersheim bekannt war, gibt es künftig nur noch zu besonderen Anlässen. Der Spitzenkoch will stattdessen mit gehobener saisonaler Küche zu fairen Preisen überzeugen. Eine Hauptspeise wie zum Beispiel der Kalbshaxensalat mit Tomaten, Zwiebeln und Bio-Bratkartoffeln, wird schon ab rund 13 Euro zu haben sein. Für das besondere Etwas soll im "Einfach Brendel" die wechselnde Tageskarte sorgen. Zur Eröffnung stehen unter anderem so wohlklingende Gerichte wie ein irisches Entrecôte mit breiten Bohnen und Bratkartoffeln für 26,50 Euro oder das Kalbskotelett mit Steinpilzen, Salbei und Schwarzwurzeln für 28 Euro auf dem Speiseplan.

Wer noch das "Don Camillo" mit seiner doch eher schummrigen Atmosphäre kannte, wird sich beim Betreten des "Einfach Brendel" verwundert die Augen reiben. Die weitgehend weiße Einrichtung steht im Kontrast zu den ansonsten eher in dunklen Tönen gehaltenen Wandverkleidungen. "Damit wollten wir erreichen, dass der Gast sich wohl fühlt", erklärt der Gastronom. "Ich glaube, das ist uns wirklich gut gelungen. Ich finde es hier jetzt richtig gemütlich."

Der Ansicht waren vermutlich auch Ralf Jäger und Sören Link, die Donnerstagmittag zu einem Fototermin in das neue Restaurant eingeladen hatten. Jäger gilt als treuer Brendel-Kunde und -Freund. Gut möglich, dass man den Minister und Duisburger SPD-Parteichef künftig häufiger an der Fuldastraße treffen kann.

Ab heute ist das "Einfach Brendel" täglich (außer Dienstags) von 12 bis 24 Uhr geöffnet. Von 16.30 bis 17.30 Uhr macht die Küche Pause. Das Lokal liegt im Wasserviertel an der Fuldastraße 20.

(RP/ac)
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