Duisburg Name für Koala-Baby gesucht

Duisburg · Das Beuteltier-Baby ist der neue Star im Duisburger Zoo. Noch ist das erst sieben Monate alte Jungtier namenlos. Die Leser der Rheinischen Post können das ändern, Namensvorschläge einreichen und attraktive Preise gewinnen.

Das ist das süße Koala-Baby aus dem Duisburger Zoo
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Das ist das süße Koala-Baby aus dem Duisburger Zoo

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Wie lange dauert das denn noch? Ungeduldig schaut das Koalababy seiner Mutter beim Fressen zu. Dabei hat es doch selbst ganz großen Hunger. Für das weibliche Jungtier sind die Eukalyptusblätter jedoch noch zu giftig, die seine Mutter vor ihren kleinen schwarzen Knopfaugen verschlingt.

Erst wenn sie fertig gefressen hat, darf sie wieder an die Brust der Mutter zurück und ihre Milch trinken — denn noch darf es nur Flüssigkeit und Brei zu sich nehmen. Das kleine, noch namenlose Koalababy ist über Nacht zum neuen Star des Duisburger Zoos geworden. Erst vor wenigen Tagen ist es aus dem schützenden Beutel der Mutter gekrochen, in dem es sieben Monate verbracht hatte. "Zuerst streckte es ein Ärmchen aus dem Beutel, dann das Köpfchen", berichtet Revierpfleger Mario Chindemi. "Es war ein sehr ergreifender Moment."

Die eigentliche Schwangerschaft dauert bei Koalas nur 35 Tage. Sobald das Junge das Licht der Welt erblickt, schlüpft es in den Beutel der Mutter, wo es heranwächst. Bei der Geburt im Mai war es nicht größer als ein Gummibärchen gewesen, mittlerweile bringt es stattliche 680 Gramm auf die Waage. Noch klammert sich die kleine Koaladame fest an den Rücken der Mutter, die sie fürsorglich durchs Gehege trägt — erst in anderthalb Jahren wird sie ausgewachsen sein.

Die Kleine ist schon der 23. Koala, der seit 1994 in Duisburg gesund zur Welt gekommen ist. Seitdem konnte fast in jedem Jahr ein Koala erfolgreich groß gezogen werden. Viele von ihnen sind an andere Zoos in Europa abgegeben werden, um Platz für Nachwuchs zu schaffen. Der Zoo ist europaweit führend in der Aufzucht und Haltung der australischen Beuteltiere und bundesweit der einzige Tierpark, der überhaupt Koalas besitzt.

Denn die Pflege der eigenwilligen Tiere ist schwierig und sehr kostenintensiv. Sie fressen ausschließlich frischen Eukalyptus, den man in Deutschland nicht anbauen kann. Die Nahrung wird deswegen einmal wöchentlich aus Miami eingeflogen — ein Koala allein vertilgt täglich 1,5 Kilogramm an Blättern im Wert von 35 Euro. Koalas sind weltweit die einzigen Tiere, die die giftigen und nährstoffarmen Pflanzen essen können. Die Koalas (lateinisch: Phascolarctos cinereus) kommen ausschließlich in Australien vor. Sie leben vorwiegend in küstennahen Regionen im Osten und Süden des Landes.

Es gibt zwei verschiedene Arten, die sich in Farbe und Größe unterscheiden. Zum einen den kleinen grauen Queensland-Koala, der im Duisburger Zoo gehalten wird, bis zu neun Kilogramm schwer und 20 Jahre alt werden kann. Zum anderen den etwas größeren Bruder, der dichteres und rötliches Fell hat und vornehmlich im Süden des Kontinents vorkommt.

Die Koalas gehören zu den Beuteltieren. Sie unterscheiden sich von anderen Säugetieren unter anderem darin, dass die Jungtiere in einem sehr frühen Stadium geboren werden und erst im Beutel der Mutter heranwachsen. Dennoch werden sie oft fälschlicherweise als Koalabären bezeichnet, obwohl sie mit den Bären nicht verwandt sind. Koalas sind zwar noch nicht vom Aussterben bedroht.

Dennoch ist ihr Bestand gefährdet. Durch Rodungen, Waldbrände und den ständig wachsenden Städten schrumpft der Bestand jährlich, da ihr natürlicher Lebensraum, die großen Eukalyptuswälder, nicht vom Staat geschützt wird. Australische Umweltschützer schätzen, dass es nur noch 250 000 Exemplare gibt.

Zum Vergleich: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten noch mehrere Hundert Millionen Tiere. Das Koala-Baby aus dem Duisburger Zoo fühlt sich auch fernab des natürlichen Lebensraums wohl auf dem Rücken seiner Mutter — auch wenn es noch nicht den Eukalyptus wie sie probieren darf.

(rl)
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