Duisburg Nichts als Provokation?

Duisburg · Die Rocker kämpfen in Duisburg offenbar um die Vorherrschaft: Satudarah eröffnet am Samstag am Marientor ein Vereinslokal. Es liegt in Sichtweite der Bordelle, die die verfeindeten Hells Angels kontrollieren.

 Hier hat die aus den Niederlanden stammende Motorradgang "Satudarah" ihr Quartier eingerichtet. Heute wird die Rockerkneipe mit dem Namen "Plan B" eröffnet. Die Polizei ist dabei. RP-Fotos (2) Probst/Archiv

Hier hat die aus den Niederlanden stammende Motorradgang "Satudarah" ihr Quartier eingerichtet. Heute wird die Rockerkneipe mit dem Namen "Plan B" eröffnet. Die Polizei ist dabei. RP-Fotos (2) Probst/Archiv

Foto: Probst, Andreas

Die Polizei "feiert" am Samstag mit, wenn ab 18 Uhr an der Ecke Marientor/Beekstraße die Rockerkneipe "Plan B" eröffnet und dort die Mitglieder und Freunde von Satudarah zusammenkommen. Denn es wird kein Risiko eingegangen, vor allem nicht hier, in unserer Stadt, wo offenbar verschiedene Gangs um die Vorherrschaft kämpfen.

 Ganz in der Nähe der neuen Satudarah-Kneipe liegt eines der Bordelle der verfeindeten Hells Angels.

Ganz in der Nähe der neuen Satudarah-Kneipe liegt eines der Bordelle der verfeindeten Hells Angels.

Foto: Probst, Andreas

Satudarah ist erst seit einigen Monaten öffentlich mit von der Partie und hat schon reichlich Schlagzeilen produziert. Die Jungens sind nicht als zimperlich bekannt. Seit sie im Juni in Rheinhausen ein Vereinslokal eröffnet haben, hat die Polizei sie im Visier. In Wanheim und in Rheinhausen flogen im Sommer Sprengkörper.

Beide getroffenen Immobilien standen nahezu leer, so dass noch nicht einmal besonderer Sachschaden entstand. Doch die Täter aus dem Umfeld von Satudarah bzw. der befreundeten Bandidos wollten damit die Hells Angels einschüchtern. Auch die Schüsse aus einem Auto auf der Angertaler Straße, abgegeben von einem Satudarah waren so etwas wie Reviermarkierung.

Explosive Stimmung

Zwischen Bandidos und Hells Angels ist es hier nicht immer bei Drohgebärden geblieben. Vor dem "Fat Mexican" legte vor drei Jahren ein Schütze aus dem Dunstkreis der Hells Angels auf einen Bandido an und tötete ihn. Auch wenn es dabei um eine private Auseinandersetzung ging, ist das Klima zwischen den Gangs in Duisburg explosiv. Das "Fat Mexican" an der Charlottenstraße sieht von außen aus wie ein mexikanisches Restaurant, ist aber das Hauptquartier der Bandidos, die im Rotlicht-Milieu aktiv sein sollen.

Um die Ecke an der Vulkanstraße beherrschen hingegen die Hells Angels die Rotlicht-Szene. Nun scheinen offenbar auch noch die niederländischen Satudarahs in dem lukrativen Geschäft mit der Prostitution mitzumischen. Bei der Eröffnung des Vereinslokals am heutigen Abend wird zwar nicht mit einem Aufeinandertreffen der gegnerischen Rockerbanden gerechnet. Doch die Polizei steht in Alarmbereitschaft und signalisiert damit, dass sie die Szene beobachtet — und zwar immer wieder.

(RP/das)
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