Duisburg/Berlin NRW kauft Duisburger Hafen für 47,7 Millionen Euro

Duisburg/Berlin · Der Bund verkauft seine Beteiligung an der Duisburger Hafen AG für 47,7 Millionen Euro an das Land Nordrhein-Westfalen. Insider hatten den Wert der Anteile zuletzt auf 150 Millionen Euro geschätzt.

Duisburger Hafen: Verkauft der Bund seine Anteile? Eine Chronologie.
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Foto: duisport

"Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat am 16. Juli 2013 dem Erwerb des bisher von der Bundesrepublik Deutschland gehaltenen Anteils an der Duisburger Hafen AG zugestimmt", teilte das Finanzministerium am Mittwoch mit. "Bei einer so wichtigen Stütze der nordrhein-westfälischen Infrastruktur darf es keine Experimente mit Investoren geben, deren Motive unbekannt sind", sagte NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD).

Der Bundesanteil von 33,3 Prozent gehe damit für 47,7 Millionen Euro an die Beteiligungsgesellschaft mbH des Landes. "Der Bund veräußerte damit eine weitere Beteiligung, an der kein wichtiges Bundesinteresse mehr besteht", hieß es. Insider hatten zuletzt den Wert der Bundesanteile auf einen Wert von 150 Millionen Euro geschätzt.

Der Hafen beschäftigt rund 900 Mitarbeiter selbst und ist darüber hinaus zu einem Anziehungspunkt für mehr als 300 Firmen vor allem der Logistikbranche geworden, die sich rund um das Gelände angesiedelt haben. Seit bekannt ist, dass der Bund seinen Anteil verkaufen will, gab es immer wieder Spekulationen über eine mögliche Privatisierung oder einen Einstieg der konkurrierenden Häfen in Rotterdam oder Antwerpen.

Hafenchef Erich Staake hatte sich dabei für ein Verbleiben in öffentlicher Hand eingesetzt. Der Hafen hatte im vergangenen Jahr ein Vorsteuerergebnis von gut 12,1 Millionen Euro (2011: 10,7 Mio. Euro) erwirtschaftet. Neuerdings verschifft etwa der Automobilhersteller Audi von Duisburg aus Autoteile nach China, Indien und Mexiko. Jedes Jahr wird der Hafen von rund 20 000 Schiffen und etwa ebenso vielen Güterzügen angesteuert.

Die Hafen Duisburg AG gehört künftig zu zwei Dritteln dem Land Nordrhein-Westfalen und zu seinem Drittel der Stadt Duisburg. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung des Aufsichtsrats des Unternehmens. Auch die Kartellbehörden müssen noch grünes Licht geben.

(REU/dpa)
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