Duisburg OB Link hat Stecker gekündigt

Duisburg · Raimund Stecker ist Freitag zum 31. Dezember kommenden Jahres gekündigt worden. Allerdings wird ihm die Chance gegeben, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Die Deckenplatten im Lehmbruck-Museums werden entfernt
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Prof. Dr. Raimund Stecker, dem Direktor des Lehmbruck-Museums, wurde am Freitag von Oberbürgermeister Sören Link mitgeteilt, dass ihm zum 31. Dezember 2013 "fristgerecht gekündigt" wird. Zuvor hatte das Kuratorium des Lehmbruck-Museums, dessen Vorsitzender Link ist, ohne Stecker, um dessen Person es in der Sitzung ging, getagt. Die Entscheidung zur Kündigung ist offenbar mehrheitlich gefallen. Zugleich betont Link in einer Erklärung des Kuratoriums, dass Raimund Stecker "das kommende Jahr nutzen kann, um das verloren gegangene Vertrauen in ihn wieder herzustellen". Es gelte, das Lehmbruck-Museum in den kommenden Monaten zukunftsfähig aufzustellen.

In einer zwischen dem Oberbürgermeister und dem Museumsdirektor abgestimmten Presseerklärung heißt es weiter: "In beiderseitigem Einvernehmen wollen Kuratorium und Stecker gemeinsam die Zeit nutzen, die Vorstellungen der Museumsleitung und des Kuratoriums für die Zukunft über 2013 hinaus abzustimmen." Eine Entscheidung, ob Stecker über das Jahr 2013 hinaus Direktor des Lehmbruck-Museums bleibt, soll innerhalb der kommenden sechs Monate getroffen werden. Entweder kommt es dann zu einer Einigung zwischen Stecker und der Mehrheit des Kuratoriums oder eine Seite gibt auf. Denkbar ist schließlich auch, dass Stecker sich einen anderen Wirkungskreis sucht. Im Gespräch mit der RP hat Stecker am Freitag indes versichert, dass er im kommenden halben Jahr nicht auf Stellensuche gehen werde. Das habe er auch dem Oberbürgermeister gegenüber betont.

Hintergrund der Kündigung ist wie berichtet die finanzielle Schieflage des Lehmbruck-Museums. Zwar gibt es im Stiftungsvorstand des Museums noch einen kaufmännischen Verantwortlichen, doch gilt Stecker als Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lehmbruck-Museum als Verantwortlicher. Ihm wird deshalb vorgeworfen, die finanziellen Möglichkeiten des Hauses aus dem Blick verloren zu haben. Vermutlich wird dem bisherigen kaufmännischen Vorstand des Museums, der zurzeit erkrankt ist und demnächst pensioniert werden soll, ein Finanzexperte an die Seite gestellt.

Stecker ist seit Februar 2010 im Amt. Seine Anhänger sagen, dass man ihn nicht in vollem Maße für alle Defizite des 1964 eröffneten Museums verantwortlich machen könne. Stecker habe schon in kurzer Zeit gezeigt, dass das Lehmbruck-Museum zu einem positiven Aushängeschild der Stadt Duisburg werden könne.

(RP/ac)
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