Duisburg Platz für 700 Asylbewerber gefunden

Duisburg · Die Stadt baut in jedem Bezirk eine Unterkunft mit jeweils bis zu 100 Plätzen. Sozialdezernent Spaniel hat bereits die Rückendeckung der Politik und von gesellschaftlich relevanten Gruppen.

 An der Masurenallee stehen bereits die ersten Unterkünfte für die Asylbewerber. Sozialdezernent Spaniel spricht lieber von Schlichtwohnungen als von Containern.

An der Masurenallee stehen bereits die ersten Unterkünfte für die Asylbewerber. Sozialdezernent Spaniel spricht lieber von Schlichtwohnungen als von Containern.

Foto: Peggy Mendel

In einem Innenstadt-Hotel, in beschlagnahmten Wohnungen und in vorhandenen Unterkünften hat die Stadt zurzeit 1050 Menschen untergebracht, die in Deutschland Asyl suchen und ist damit an ihre Grenze gestoßen. Da ihr aber ständig neue Bewerber angekündigt werden, hat Stadtdirektor Reinhold Spaniel, zugleich Sozialdezernent, in den vergangenen Wochen zusammen mit seinen Mitarbeitern nach neuen Standorten gesucht. Am Donnerstag stellte er sieben geeignete Bauplätze Vertreten der Sozialpolitik, von gesellschaftlichen Gruppen (Gewerkschaft, Kirche) sowie den Bezirksbürgermeistern vor und erhielt Rückendeckung.

An den sieben Standorten werden Schlichtwohnungen in Fertigbauweise errichtet. An der Masurenallee sind die Arbeiten bereits weit fortgeschritten. Die Unterkunft kann wahrscheinlich im kommenden Monat bezogen werden. Auch das Übergangsheim an der Helmholtzstraße will Spaniel noch in diesem Jahr beziehen lassen. An der Königstraße in Walsum dauert das etwas länger. Die nächsten bezugsfertigen Unterkünfte sollen die in Kaßlerfeld und in Hochemmerich werden. In allen Bezirken will Spaniel mit den Bürgern reden. "Ein Sozialdezernent braucht so ein dickes Fell, dass er auch ohne Rückgrat stehen kann", sieht er diesen Gesprächen gelassen entgegen.

Er geht nicht von nennenswerten Beschwerden aus. Für jede der neuen Unterkünfte muss die Stadt rund 800.000 Euro ausgeben. In allen Objekten sollen Hausmeister und Sozialarbeiter tätig sein. "Denn die Menschen, die hierher geflohen sind, sind oft stark traumatisiert." Weil die Stadt in den meisten Fällen erst kurzfristig erfährt, wie viele Asylbewerber sie aufnehmen muss, kann Spaniel nur darauf hoffen, dass mit den nun zu bauenden Objekten ausreichend Platz zur Verfügung steht. "Je nach politischer Lage kann es aber noch passieren, dass wir Turnhallen belegen oder Zelte aufstellen müssen." Den größten Anteil der aktuell hier lebenden Asylbewerber kommt übrigens aus Tschetschenien.

(ac)
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