Duisburg Polizei vermutet Bluttat aus Eifersucht

Duisburg · Einen Tag nach den tödlichen Schüssen auf einen 39-jährigen Mann in Beeck hat die Polizei erste Ermittlungsergebnisse vorzuweisen. "Das Opfer ist durch sechs Pistolenschüsse getötet worden", sagte Polizeisprecher Ramon van der Maat am Dienstag.

Tödlicher Nachbarschaftsstreit in Duisburg-Beeck
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"Einer davon ins Auge, ein anderer in den Brustkorb. Welcher davon jetzt tödlich war, können wir noch nicht sagen." Am Montagabend war wie berichtet auf der Karl-Albert-Straße in Beeck ein Streit zweier türkischstämmiger Männer eskaliert.

Jede Aussage verweigert

Der 35-jährige Tatverdächtige, der sein vier Jahre älteres Opfer niederschoss, stellte sich nach der Bluttat sofort der Polizei. Der Festgenommene verweigerte bisher jede Aussage. Über das Motiv des Schützen gibt es nur Mutmaßungen. Der Polizeisprecher berichtete von Zeugenaussagen, die darauf hinwiesen, dass der Mörder dem Opfer die Schuld für das Scheitern seiner Ehe gab.

Ob es sich aber wirklich um einen Mord aus Eifersucht handelt, oder ob noch andere Motive eine Rolle spielen, kann die Polizei aktuell noch nicht abschließend beurteilen. "Da arbeitet die Mordkommission jetzt mit Hochdruck dran", so der Pressesprecher. Aus diesem Grund hat der Staatsanwalt Haftbefehl wegen Mordes aus Heimtücke beantragt. "Das vor allem deshalb, weil der Verdächtige noch weiter auf das am Boden liegende Opfer eingeschossen haben soll, um sicher zu gehen, dass der Mann auch tatsächlich stirbt", erklärt van der Maat. "Die Versuche der Kollegen das Opfer zu reanimieren, waren zunächst zwar erfolgreich, aber im Krankenhaus ist der Mann dann schließlich an den Folgen seiner Verletzungen gestorben.

Der vermeidliche Todesschütze soll sich einer Pistole des Models "Beretta 9 Millimeter" bedient haben — eines Waffenmodells, dass viele deutsche Polizisten als Dienstwaffe verwenden. Einen Waffenschein besaß der Mann offenbar nicht. Auch zum Tathergang gibt es dank erster Zeugenaussagen offenbar nun genaueres.

"Der Tatverdächtige soll mit seinem Auto neben dem Wagen des des Opfers gehalten haben", meint Van der Maat. "Dann ist er wohl wortlos ausgestiegen und hat die Waffe auf das in seinem Auto sitzende Opfer gerichtet und abgedrückt." Die Polizei sprach von einer "Hinrichtung". Bei einer Verurteilung droht dem Täter nun eine lebenslange Freiheitsstrafe.

(rl/anch)
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