Duisburg ProNRW will vor Moschee protestieren

Die Bürgerbewegung "ProNRW", die mit ihrem massiven Protest gegen den Bau einer Groß-Moschee in Köln bundesweit für Aufsehen sorgte, plant in Duisburg einen Demonstrationsmarsch und eine Konferenz für ein Minarettverbot.

 Der Bau der Moschee wird auch als das "Wunder von Marxloh gefeiert"oto: AP

Der Bau der Moschee wird auch als das "Wunder von Marxloh gefeiert"oto: AP

Foto: AP, AP

Am Wochenende vor Ostern, 26. bis 28. März, will die rechtspopulistische Bürgerbewegung in Duisburg gegen die angebliche Islamisierung in Deutschland protestieren. Konkret planen die Islamgegner, vor die Groß-Moschee im Stadtteil Marxloh zu ziehen und dort lautstark zu protestieren. Sie fordern ein europaweites Minarett-Verbot.

Zudem wollen die Rechtspopulisten an dem Wochenende, Samstag, 27. März, im Ruhrgebiet eine Koferenz mit "hochkarätigen Politikern" aus dem europäischen Ausland abhalten, um die rechtlichen Möglichkeiten für ihre Forderung nach einem europaweiten Minarett-Verbot zu prüfen. Der Tagungsort der Konferenz ist noch nicht bekannt, vermutlich wird das Treffen aber in Duisburg stattfinden.

Der Duisburger SPD-Landtagsabgeordnete Sören Link reagierte entsetzt auf die Ankündigung. "Wir brauchen dieses braune Pack in Duisburg nicht! Deren Pillen helfen bei keinem unserer Probleme und deren Hetzparolen zerstören die Grundlage unseres gemeinsamen Zusammenlebens." ProNRW spiele mit falschen Argumenten Menschen gegeneinander aus. "Das dürfen und das werden wir in Duisburg nicht zulassen."

OB Sauerland will sich notfalls vor Moschee stellen

Auch Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) hat den angekündigten Marsch zur Duisburger Moschee verurteilt: "Dass jetzt politische Kräfte am äußersten rechten Rand der Gesellschaft gerade die Duisburger Moschee zur Zielscheibe gewählt haben, halte ich für einen Skandal." Sauerland kündigte an, dass er sich, falls die Demonstration stattfinden sollte, demonstrativ schützend vor die Moschee stellen werde. "Ich bitte den Polizeipräsidenten als Genehmigungsbehörde, genau zu prüfen, ob sich eine solche Veranstaltung nicht doch verhindern lässt."

Die Bürgerbewegung hat den Marsch bereits bei der Polizei angemeldet. Ramon van der Maat, Pressesprecher der Polizei Duisburg, dazu: "Grundsätzlich kann in Duisburg so eine Veranstaltung stattfinden." Zwischen "ProNRW" und der Polizei werden aber noch Gespräche geführt. "Dann wissen wir mehr", so van der Maat.

Die Duisburger Grünen rufen alle demokratischen Parteien, Kirchen und Gewerkschaften zu einem Protest auf. "Diese Partei will vor allem provozieren. Mit ihrem Aufmarsch vor der Moschee wollen sie den gesellschaftlichen Frieden zerstören. Wir müssen das gemeinsam verhindern", fordert Reiner Neuman, Grünen-Parteivorstand Duisburg.

(csh/jco)
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