Duisburg "Quartier 1" soll 2014 Gestalt annehmen

Duisburg · aurelis-Regionsleiter Olaf Geist ist optimistisch: Im kommenden Jahr könnte das erste Bürogebäude zeitgleich mit dem Parkhaus auf der "Duisburger Freiheit" gebaut werden.

 Olaf Geist (rechts), hier auf einer Fachmesse im Gespräch mit Duisburgs Wirtschaftsförderer Ralf Meurer.

Olaf Geist (rechts), hier auf einer Fachmesse im Gespräch mit Duisburgs Wirtschaftsförderer Ralf Meurer.

Foto: ARchiv

aurelis-Regionsleiter Olaf Geist ist optimistisch: Im kommenden Jahr könnte das erste Bürogebäude zeitgleich mit dem Parkhaus auf der "Duisburger Freiheit" gebaut werden.

Duisburgs Image nach außen ist nicht das beste. Unternehmen wie die "aurelis", die große Flächen auf dem Gelände der "Duisburger Freiheit" vermarkten will, müssen mit diesem Handicap leben. "Wer wie Duisburg mit Imageproblemen kämpft, muss mit guten Projekten überzeugen", sagt Olaf Geist. Geist muss es wissen, denn als Regionschef hat er auch Projekte in Dortmund und Gelsenkirchen verwirklicht, also in Städten, deren Image ebenfalls nicht unbedingt überragend ist.

"In Gelsenkirchen haben wir am Güterbahnhof Schalke ein großes Wohnprojekt vermarktet, und zwar deutlich schneller als ursprünglich geplant. Das zeigt: Das Gerede über das vermeintlich schlechte Image ist nicht ausschlaggebend." Duisburg brauche Leuchttürme. "Sehen Sie sich das Gebäude des Landesarchivs an. Das ist eine echte architektonische Landmarke, die weit über die Region heraus für Aufsehen sorgt. In der öffentlichen Diskussion geht es dagegen nur um den BLB-Skandal. Das ist absurd." Häufig würden Städte in erster Linie über diese Landmarken identifiziert. "Wenn das Gespräch auf Sidney kommt, denkt doch jeder zuerst an die Oper – obwohl sie wirtschaftlich sicher auch nicht die erfolgreichste Immobilie ist."

Mit dem Baurecht für den Nordteil der "Duisburger Freiheit" geht es in die nächste Phase. In seiner jüngsten Sitzung hatte der Rat den Beschluss zur öffentlichen Auslegung gefasst. In diesem Beschluss ist geregelt, wie die etwa 47 000 Quadratmeter große Fläche südlich des Hauptbahnhofs zwischen den Gleisen, der Koloniestraße und der A 59 künftig bebaut werden soll.

Wie berichtet plant die aurelis hier ein "Quartier 1" genanntes Bürozentrum. Schon im vergangenen Sommer hatte aurelis-Regionschef Olaf Geist erklärt, es gebe für Büros mit bester Anbindung hochkarätige Interessenten. Inzwischen gibt es ernsthafte Verhandlungen mit einem potenziellen Ankermieter für das "Quartier 1". Entgegen der ursprünglichen Planung könnte es sogar gelingen, mit dem Bau des Bürogebäudes zeitgleich mit dem Bau des geplanten Parkhauses zu beginnen. Davor stehen aber noch baurechtliche Hürden. Eine Erschließungsvertrag und ein städtebaulicher Vertrag stehen noch aus. Ende dieses Jahres könnte mit der Herrichtung des Geländes und der Erschließung begonnen werden. Start für den Hochbau wäre dann 2014.

Das Parkhaus soll am östlichen Geländerand entlang der Bahngleise stehen. Das bis zu achtstöckige Gebäude soll so auch als Lärmschutz fungieren und 860 Stellplätze bieten. Diese Parkplätze sollen vor allem die zurzeit noch rund um den Hauptbahnhof bestehenden und künftig wegfallenden Stellplätze kompensieren. Der durch dieses Parkhaus zusätzliche entstehende Verkehr wird auf rund 1340 Autos pro Tag kalkuliert. In der Hauptverkehrszeit sollen es 145 Fahrzeuge pro Stunde sein.

Aus städtebaulicher Sicht soll das gesamte Güterbahnhofsgelände von einem Grünzug und einem durchgängigen Fuß- und Radweg durchzogen werden. Das "Quartier 1" ist über den Tunnelmund der Koloniestraße an das südlich angrenzende Areal des Berliner Investors Kurt Krieger angebunden. Zudem soll es eine Fußgängerbrücke über die Koloniestraße geben. Auch nach Westen hin ins Dellviertel ist eine solche Brücke über die A 59 vorgesehen.

Rund 44 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche sind für Büros vorgesehen. Daneben sind maximal 7000 Quadratmeter Einzelhandel zulässig, um Monostrukturen zu vermeiden. Dienstleistungen, Gastronomie, Freizeit- und Kultureinrichtungen sind ebenso denkbar wie ein weiteres Hotel. Bei den Geschäften gibt es aber ausdrückliche Sortimentsbeschränkungen, um dem Handel in der City nicht zu schaden. Wohnbebauung – mit Ausnahme von Dienstwohnungen für Betriebsstättenleiter oder Hausmeister – ist ausdrücklich nicht vorgesehen. Im ersten Entwurf der "Duisburger Freiheit" war das noch anders. Bis zu 2000 Arbeitsplätze könnten im "Quartier 1" entstehen.

(RP/rl)
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