Duisburg Schüsse in der Altstadt

Duisburg · Nach einem heftigen Streit mit dem Wirt und Gästen einer Sportkneipe in der Altstadt hat ein 30-Jähriger in der Nacht zu Mittwoch mehrere Schüsse auf die Gaststätte abgegeben.

 Der Tatort: Auf diese Eckkneipe an der Abteistraße in Duisburg sind die Schüsse abgegeben worden.

Der Tatort: Auf diese Eckkneipe an der Abteistraße in Duisburg sind die Schüsse abgegeben worden.

Foto: Ralf Hohl, RP

Insgesamt feuerte der Mann sieben Mal auf die Eckkneipe an der Abteistraße. Die Projektile schlugen allesamt in der Fassade des Gebäudes ein. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. "Es hätte auch viel schlimmer enden können", sagt Stefan Hausch, Pressesprecher der Polizei. "Wenn die Kugeln durch die Fensterscheiben gegangen wären, hätte es möglicherweise auch Tote geben können."

Der Schütze konnte anschließend mit seinem Auto flüchten, einem dunklen BMW mit dem Kennzeichen DU-TU 1917. Nach Polizeiangaben soll es sich bei dem Flüchtigen um den 30-jährigen Tarkan Ü. aus Hochfeld handeln. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen versuchten Totschlags.

Zuvor blaues Auge geschlagen

Der 30-Jährige hatte nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung in der Kneipe gegen 1 Uhr nachts seine Waffe aus dem Auto geholt und dann abgedrückt. Am Vorabend soll er bereits einem der Gäste ein blaues Auge geschlagen haben. Hintergründe über den Streit sind nicht bekannt. Anwohner wurden durch die Schüsse aus dem Schlaf gerissen.

"Ich dachte zunächst, da hätte einer Silvesterböller hochgehen lassen", sagt Mike J.Der 22-Jährige wohnt direkt gegenüber des Tatorts. "Als ich draußen gucken ging, war auch schon alles voller Polizei", sagt er. Die Spurensicherung sicherte den Tatort und markierte die Einschlagslöcher mit bunter Kreide. Das Lokal gilt als beliebter Treffpunkt in der Nachbarschaft. Einen Vorfall wie diesen hätte es dort noch nie gegeben. "Es ist immer alles friedlich. Oft spielen wir in der Kneipe Karten", sagt ein Anwohner.

Anwohner in Sorge

Dennoch sind einige Anlieger jetzt in Sorge. "Es kann doch nicht sein, dass so einer einfach eine Waffe besitzt, das macht mir Angst", so eine 31-jährige Mutter. Die Polizei sagt: "Es ist in der Tat beunruhigend, wie viele Bürger illegal Waffen besitzen." Konkrete Zahlen konnte die Polizei aber nicht nennen.

Info Hinweise auf den Aufenthaltsort von Ü. oder den Verbleib der Pistole nimmt das Kriminalkommissariat 11 unter der Rufnummer 0203-2800 entgegen.

(csh)
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