Rheinhausen Schwimmverein schlägt Alarm

Duisburg · Der SV Rheinhausen warnt: Streicht die Stadt ihren Zuschuss für den Betrieb des Kruppseebades und erhöht sie die Gebühren für die Schulschwimmbecken, wird es bald kein Freibad und keinen Schwimmunterricht mehr geben.

Demonstrieren für das Schimmbad
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Dem Schwimmverein Rheinhausen (SVR) droht erneut das Aus. "Sollten die Sparvorschläge der Verwaltung in die Tat umgesetzt werden, bedeutet dies das Ende der Freibadeanlage am Kruppsee und das Ende des Schwimmunterrichtes für die Kinder und Jugendlichen in Rheinhausen durch den Schwimmverein Rheinhausen", macht der Vorsitzende Lothar Haferkamp unmissverständlich klar. "Damit ginge eine erfolgreiche Arbeit für das Gemeinwohl der Menschen in diesem Stadtbezirk nach 99 Jahren zu Ende."

Vor 25 Jahren hat der SVR das Freibad am Kruppsee von der Stadt in Pacht übernommen, um der Bevölkerung im Bezirk eine Erholungs- und Sportstätte zu bieten. "Durch diese Übernahme konnte die Stadtkasse in diesem Zeitraum um viele Millionen Euro entlastet werden", betont Haferkamp. Mit Hilfe eines städtischen Betriebskostenzuschusses und mit viel Eigeninitiative der Vereinsmitglieder sei es gelungen, das Freibad am Kruppsee für die Menschen und für den Sport weiter zu betreiben. Diesen Betriebskostenzuschuss will die Stadt aber nun streichen.

Zusätzliche Belastung: 18 000 Euro

Auch die Pläne der Verwaltung, die Benutzungsgebühren für die Schulschwimmbecken zu erhöhen, würden dem Verein mächtig zusetzen. Laut Vorstand würde dies eine zusätzliche Belastung von über 18 000 Euro pro Jahr für die Nutzung des Lehrschwimmbeckens an der Marktschule in Friemersheim bedeuten. Dieses wird in der Hauptsache für die Schwimmausbildung der Vor- und Grundschulkinder sowie für Wassersport für ältere Menschen genutzt.

"Diese zusätzlichen Kosten kann der Verein aus eigener Kraft nicht tragen. Somit könnte der Jahrzehnte lang für Tausende von Kindern erfolgreich durchgeführte Freischwimm-Unterricht durch den Schwimmverein nicht mehr erfolgen", sagt der zweite Vorsitzende Karl Otto Liebisch.

Der Vorstand weist darauf hin, dass das öffentliche Schwimmbecken am Kruppsee für die Menschen im Duisburger Westen auch aus dem Grunde so wichtig sei, da in letzter Zeit, bedingt durch schädliche Umwelteinflüsse, vermehrt Blaualgen aufgetreten seien.

"Die Badeseen sind während dieses Zeitraumes gesperrt, das heißt: Ohne das Becken am Kruppsee wären der Rhein und andere nicht beaufsichtigte Gewässer für die Menschen die einzigen Freibademöglichkeiten in Rheinhausen — mit allen damit verbundenen Gefahren." Zudem darf man nicht vergessen, dass es das Freibad Toeppersee nicht mehr gibt und die Stadt Duisburg jetzt auch noch das Kombibad in Homberg schließen möchte. Schon bald könnte es also im Duisburger Westen gar kein Freibad mehr geben.

Einjahresverträge problematisch

Ihnen sei bewusst, dass gespart werden müsse, sagen die Vorstandsvorsitzenden Haferkamp und Liebisch. Aus diesem Grunde bemühe sich der SVR seit gut drei Jahren um ein alternatives Konzept, um die Energiekosten für das Becken am Kruppsee zu reduzieren. Aber: Da die Stadt seit Jahren nur einen Einjahresvertrag für das Bad gewähre, seien Verhandlungen mit Anbietern oder Kreditinstituten bezüglich einer längerfristigen Investition nicht möglich.

(RP/rl)
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