Duisburg Seniorentreffs: Politik kämpft

Duisburg · In der Diskussion um die Schließung von zwei bis drei Seniorentreffs in Rheinhausen hat die Bezirksvertretung keinen Entschluss gefasst. Die Politik will noch einmal mit Verwaltung und Verbänden verhandeln.

Rheinhausen Die Beschlussvorlage, die unter anderem die Schließung von zwei oder sogar drei Rheinhauser Seniorentreffs zum Inhalt hat, löste eine hitzige Diskussion in der Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstag aus. Das Gremium wolle mit einer Stimme sprechen, hieß es aus den Reihen der SPD. Doch wie eine Lösung aussehen könnte, darin war man sich uneins.

Die Meinungen gingen auseinander bei der Frage, ob man einen Kompromiss finden könne, so dass nicht alle drei Seniorentreffs — Oskarstraße (Awo), Hans-Böckler-Straße (DRK) und eventuell Martinistraße (Awo) — schließen müssten, oder ob man um den Erhalt aller Einrichtungen kämpfen solle. "Mit der Schließung der Seniorentreffs ist eine Quartier deckende Versorgung nicht mehr gewährleistet", sagte Manfred Krossa (SPD). "Es werden funktionierende Strukturen zerstört. Das wird der steigenden Zahl unserer Senioren nicht gerecht. Wir lehnen die Vorlage daher in dieser Form ab."

FDP: Ist schon ein Kompromiss

Die CDU dagegen verfolgt einen differenzierten Lösungsansatz, in dem sie den Seniorentreffs unterschiedliche Prioritäten einräumt. "Man muss sich die Standorte genau ansehen, denn es gibt unterschiedliche Qualitäten", sagte Ferdi Seidelt. So müsse das Johannes-Büttner-Haus an der Martinistraße definitiv erhalten bleiben. "Was will man den Leuten dort denn noch alles wegnehmen?", fragte er. Die Senioren dort hätten keine Möglichkeit, ein anderes Angebot zu nutzen.

Statt der konsequenten Erhaltung von Seniorentreffs müsse ein Kompromiss gefunden werden, mit dem alle leben können. "Wir führen eine Diskussion quantitativer Art. Wir sehen weiße Flecken auf der Karte und fragen uns, was wir dagegen machen könne. Die Umstrukturierung mit mehr Beratungs- und Begegnungszentren könnte aber eine Chance sein", so Seidelt weiter. Mit "Bauchschmerzen" könne man mit der Schließung des Seniorentreffs Hans-Böckler-Straße leben, denn dort gebe es Ausweichmöglichkeiten. Seidelt: "Die anderen Standorte müssen nachverhandelt werden, wobei die Eisenbahnsiedlung als Einzelbeschluss getrennt behandelt werden sollte."

Bezirksvertreter Thomas Wolters (FDP) ist da nicht sehr optimistisch: "Ich sehe das so, dass die Beschlussvorlage schon ein Kompromiss ist, den die Verbände und die Verwaltung gefunden haben. Daran ist scheinbar nicht mehr zu rütteln", sagte er. Peter Wirtz (CDU) sieht als Mittelweg die Einbindung von Vereinen und Cafés als Treffpunkte in den Quartieren. "Wir müssen neue Wege gehen und neue Dinge schaffen", regte er an.

Zu einem Beschluss kam es nach einstündiger Diskussion nicht. Man will sich nun am kommenden Donnerstag, 1. März, zu einer Sondersitzung mit der Verwaltung und den Verbänden treffen, um die Problematik erneut aufzurollen. Am 22. März — kurz vor der Ratssitzung am 26. März — will man eine Entscheidung treffen.

(RP)
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