Duisburg Spar- und Bauverein muss Großprojekt verschieben

Duisburg · Wegen Formfehlern hat das Bauordnungsamt den Antrag auf eine altengerechte Einrichtung abgelehnt.

Beim Großprojekt des Spar- und Bauvereins Friemersheim an der Krefelder Straße, Ecke Lindenallee kommt es zu Verzögerungen. Das Bauordnungsamt hat den Bauantrag wegen Formfehlern abgelehnt — was den Vorstand des Bauvereins völlig unvorbereitet getroffen hat und extrem verärgert.

Wie berichtet plant der Bauverein für das Eckhaus eine alten- und behindertengerechte Einrichtung. Im Erdgeschoss soll eine Tagespflegeeinrichtung des Deutschen Roten Kreuzes entstehen. Zu den Wohnungen in den oberen Geschossen sollen durch einen Anbau weitere hinzukommen — insgesamt sollen es künftig 40 an der Zahl sein. Aufzüge sollen die Barrierefreiheit sicherstellen. Zwei Millionen Euro will der Bauverein insgesamt investieren.

"Alles war eigentlich klar. Wir hatten nur noch auf das Okay gewartet, und jetzt das", sagt ein aufgebrachter Dietmar Vornweg, Vorstand des Bauvereins. Ihn habe die Ablehnung "völlig unerwartet" getroffen. Es habe in den vergangenen sieben Monaten diverse Gespräche mit Mitarbeitern des Bauordnungsamtes gegeben. Man sei mehrere Male auf Antragsunterlagen hingewiesen worden, die noch fehlten, und habe diese nachgereicht. Niemals habe er im Laufe dieses Prozesses den Eindruck gehabt, dass die Behörde die Genehmigung letztendlich verweigern würde. "Ich ging fest davon aus, dass alles abgestimmt war. Dann bekommen wir unseren Bauantrag auf den Tisch geknallt, abgelehnt, ohne Vorwarnung. Die hätten ja auch mal vorher anrufen können. Ich komme mir richtig verschaukelt vor. So geht man nicht mit ortsansässigen, verlässlichen Unternehmen um", wettert Vornweg.

Er ist vor allem sauer, weil ihn diese zeitliche Verzögerung teuer zu stehen kommt. "Jeder Monat, um den sich die Maßnahme jetzt verschiebt, kostet mich zwischen 15 000 und 20 000 Euro", rechnet Vornweg beispielsweise Zwischenfinanzierungszinsen und Mietausfälle für die derzeit 20 leerstehenden Wohnungen zusammen. Mit dem DRK habe man bereits vertragliche Vereinbarungen getroffen, die man nicht einhalten könne. Zudem sei der Ablehnungsbescheid kostenpflichtig. Hier erwartet er noch einmal einen vierstelligen Betrag.

Das Bauordnungsamt selbst stellt den Vorgang ein wenig anders dar. Der Bauantrag sei nicht vollständig gewesen, hieß es gestern auf Anfrage. Unter anderem fehlten nach Angaben der Behörde Ergänzungen zum Brandschutzkonzept, die der vom Bauverein beauftragte Architekt trotz mehrmaliger Aufforderung nicht eingereicht habe. Dies könne aber auch jetzt noch jederzeit nachgeholt werden.

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(RP/rl)
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